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„Kraft ist der beste Schutz vor dem Pflegeheim“, sagt Paul Underberg, Inhaber der Fitness-Studie-Marke Injoy. Mit dieser Aussage dokumentiert Underberg, dass der Fokus der Fitness-Studios inzwischen weit über die ursprüngliche Zielgruppe der ohnehin Sportbegeisterten hinausgegangen ist. In das Zentrum des Interesses gerät immer mehr der Büro-Mensch im mittleren Alter.

Einer der Vorreiter dieser Ausrichtung ist der Schweizer Werner Kieser, der bereits seit seit Jahren mit dem Slogan „Ein Starker Rücken kennt keinen Schmerz“ für seine europaweite Kette (Jahresumsatz: 110 Mio. Euro) wirbt. „Der Rücken ist unsere Werbe-Speerspitze, um in den Markt zu kommen“, sagt er.  Das Konzept dahinter: Kieser Training wirkt wie ein medizinisches Angebot – auf Getränkebars oder Saunen wird verzichtet.

Hintergrund: Der Markt für Fitness-Studios umfasst ca. acht Millionen Menschen in Deutschland, die bei einem der 7.500 Fitnessstudios angemeldet sind. Ein Drittel von ihnen ist über 50 Jahre alt.

Kommentar: Auf Gesundheitstraining spezialisierte Fitness-Studios grenzen sich bewusst durch ein besonderes Dienstleistungsbündel, zu dem etwa die persönliche Betreuung oder das Angebot personalisierter Trainingsgeräte zählen, von den Discountketten wie McFit ab. In der Folge haben sie es auf eine ältere und zahlungskräftigere Zielgruppe abgesehen. Diese Zielgruppenfokussierung, wie etwa bei Kieser Training mit einer Ausrichtung auf lange Zeit im Büro sitzende Berufstätige, bietet für Hersteller bestimmter medizinischer Hilfsmittel einen interessanten Vertriebskanal. So könnten bspw. Hersteller von Kompressionsartikeln Produkte für den Privatzahlermarkt, wie etwa Sportkompressionssocken, in Fitness-Studio platzieren.

[ilink url=“http://www.handelsblatt.com/unternehmen/handel-dienstleister/fitnessstudios-mittelklasse-studios-bekommen-probleme/8058700-2.html“] Link zur Quelle (Handelsblatt.com)[/ilink]