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Das Bundeswirtschaftministerium erhebt seit einigen Jahren Daten über die deutsche Gesundheitswirtschaft, aus der hervorgeht, dass dies die bedeutendste Wirtschaftsbranche mit 336,4 Mrd. Euro Bruttowertschöpfung ist, das heißt die Gesundheitswirtschaft macht zwölf Prozent der kompletten deutschen Wirtschaftsleistung aus. Sieben Mio. Beschäftigte gibt es hier, ein Anteil von 16,1 Prozent am Arbeitsmarkt. Fast jeder Fünfte arbeitet in ein paar Jahren in der Gesundheitswirtschaft. Der ambulante medizinische Sektor, das sind niedergelassene Ärzte sowie Zahnärzte, Praxen nichtärztlicher Berufe und Physiotherapeuten ist in den letzten elf Jahren, von 2005 bis 2016, stärker gewachsen als der stationäre Sektor. Der durchschnittliche jährliche Zuwachs der Wertschöpfung betrug im ambulanten Sektor 4,3 Prozent und im stationären Sektor 3,8 Prozent. In absoluten Zahlen ausgedrückt waren das im ambulanten Sektor 2005 55,2 Mrd. Euro und 2016 88,1 Mrd. Euro, im stationären Sektor 2005 62,4 Mrd. und 2016 94,1 Mrd. Euro. In den elf Jahren ist ein Beschäftigungszuwachs von 800.000 Arbeitsplätzen zu verzeichnen. 2016 arbeiteten zwei Mio. Menschen im ambulanten und 2,4 Mio. Menschen im stationären Bereich. Dieses wiederum ist nur ein jährlicher Durchschnittszuwachs von 1,8 Prozent, das heißt der Prozentsatz der Wertschöpfung ist stärker gestiegen als der Prozentsatz der durchschnittlichen Beschäftigtenzahl. Das wirft die Frage auf, gibt es schlechtere Arbeitsbedingungen, also mehr Stress durch eine wachsende Arbeitsverdichtung, oder wurden Rationalisierungsreserven mobilisiert.

Quelle: Ärztezeitung