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Die Hartmann-Gruppe mit Hauptsitz in Heidenheim an der Brenz/Baden-Württemberg und B. Braun, ein Familienunternehmen aus Melsungen/Hessen, sind beide im Produktionsgeschäft für Systemlösungen in der Medizin und Pflege tätig. Beide Traditionsunternehmen haben aber mit einem Abwärtstrend, vor allem bei den Gewinnen, zu kämpfen.  

Die Hartmann Gruppe hatte 2023 einen Renditeverlust von Minus 17,1 Prozent, das sind 6,7 Millionen Euro, zu verbuchen. Hartmann hat dadurch nur 32,7 Millionen Euro Rendite erzielt. Die Jahre zuvor waren es 62,9 Millionen Euro (2019), 112,9! Millionen Euro (2020) und 2021 97,1 Millionen Euro.Beim Gesamtumsatz verzeichnete die Gruppe letztes Jahr ein minimales Plus von 1,8 Prozent auf 2,353 Milliarden Euro, wobei der Auslandsanteil mit einem Wachstum von nur 0,6 Prozent zu Buche schlägt.Bei der Netto-Umsatzrendite ist ein klarer Abwärtstrend zu erkennen; von 2020 bis 2023 von 4,6 Prozent auf 1,4 Prozent. Der deutsche Markt ist relativ stabil und verbuchte die höchsten Umsätze in den Sektoren Inkontinenz und Wundversorgung mit 9,6 Prozent Umsatzplus bzw. 4,1 Prozent. Produkte des Infektionsmanagements sind nach Corona mit einem Minus von 13,9 Prozent auf 231,4 Millionen Euro bei den Erlösen rückläufig. Die weltweiten Hartmann-Umsatzzahlen ähnelten aber jenen des deutschen Marktes.  

Das Melsunger Unternehmen B. Braun hatte seine stärksten Jahre zwischen 2019 und 2021 und befand sich bei den Gewinnen auch 2023 mit Minus zwölf Prozent (125,2 Millionen Euro Rendite) in einer Abwärtsspirale, obwohl das Umsatzwachstum welt- und deutschlandweit mit jeweils drei und 2,4 Prozent gestiegen ist. Bei den Umsätzen weltweit verbuchte B. Braun 8,755 Milliarden Euro und deutschlandweit 1,320 Milliarden Euro. Lateinamerika ist am stärksten gewachsen; mit 18,5 Prozent Umsatzplus auf 566 Millionen Euro. Der Asien-Pazifik- Raum hat mit einem Minus von 3,9 Prozent am meisten verloren (Umsatz: 1,353 Milliarden Euro). Die Aesculap-Sparte hatte im Jahr 2023 ein Umsatzwachstumsplus von 5,2 Prozent auf 2,164 Milliarden Euro verbucht. Europa, USA und Lateinamerika waren besonders stark. Die Sparte Avitum wartete mit Verlusten aufgrund von coronabedingten Einbrüchen auf. Masken- und Handschuhverkäufe sind zurückgegangen. Die Bereiche Wundversorgung, Stoma und Inkontinenz sind Wachstumstreiber. Österreich und die Schweiz verzeichneten auch Einbrüche bei den Gewinnen.  

Quelle: MTD