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GHD geht weiter auf Shopping-Tour: Neben den schon bestehen Produktionsstandorten für Sterilrezepturen, wie Zytostatika und parenterale Ernährungslösungen, in Greven, Leipzig, Haan und München, kommt nun ein weiterer hinzu. Wie nun bekannt wurde, kaufte die Ahrensburger GHD Gesundheits GmbH Deutschland den 2009 gegründeten Herstellbetrieb RS Pharma des Berliner Apothekers Rolf Spielberger. Rolf Spielberger und GHD haben schon seit Jahren eine Produktionskooperation.

In seiner Hauptapotheke (Pelikan Apotheke) im Berliner Bezirk Tempelhof produziert Spielberger mit rund 20 Mitarbeitern Sterilrezepturen für Krankenhäuser, Arztpraxen und den Homecarebereich. Schon im vergangenen Jahr hatte er einen neuen Herstellbetrieb errichten lassen, um weiter expandieren zu können. Die Herstellerlaubnis hatte er daraufhin am 21. Februar 2014 erhalten. Im Zuge der Übernahme soll RS Pharma in Profusio Berlin umbenannt werden. Spielberger erhofft sich durch die Übernahme eine höhere Auslastung der Mitarbeiter. Zudem soll die Pelikan Apotheke offizielle GHD-Kooperationsapotheke werden.

Der vereinbarte Kaufpreis wurde nicht veröffentlicht. Der Apotheker Spielberger bleibt weiterhin als Geschäftsführer von RS Pharma (Profusio Berlin) tätig.

Kommentar: GHD kommt seinem Ziel eines deutschlandweiten Versorgungsnetzes mit Herstellbetrieben immer näher. Innerhalb von wenigen Jahren kaufte sich der Homecaredienstleister vier Herstellbetriebe zusammen. Zu den Kaufkandidaten gehörten Medinal in Greven (2008), Onkosachs (Februar 2011) in Leipzig, AdHibis in München (Dezember 2011) und Oncotrade (Mai 2012) in Haan. Zudem kommen noch deutschlandweit weitere 100 Kooperationsapotheken, die Sterilprodukte bei GHD kaufen und an Ärzte abgeben sollen.

Zur Vervollständigung des Versorgungsnetzes dürften GHD noch zwei bis drei weitere Herstellbetriebe, speziell in Norddeutschland fehlen. Wahrscheinlich spekuliert GHD darauf zeitnah die Anteile des Finanzinvestor Capiton übernehmen zu können, um sich den Branchenprimus zyto service aus Hamburg zu sichern. Sollte dies gelingen, dürfte dies die Branche grundlegend verändern.

Die aktuelle Apothekenbetriebsordnung bevorzugt die industrielle Herstellung von Sterilrezepturen in Herstellbetrieben. Diese gehören oftmals zu Pharmaherstellern oder können auf Risikokapital von Finanzinvestoren zurückgreifen. S7 geht davon aus, dass es in Deutschland rund 15 bis 20 marktrelevante Herstellbetriebe in Deutschland gibt.

[ilink url=“http://www.apotheke-adhoc.de/nachrichten/nachricht-detail/sterilrezepturen-spielberger-verkauft-zytobetrieb-an-ghd/“] Link zur Quelle (Apotheke Adhoc)[/ilink]