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Einem Team von Forschern des Sanford Burnham Prebys Medical Discovery Institute um Professorin Dr. Malene Hansen ist es an kurzlebigen Rundwürmern (C.Elegans) gelungen nachzuweisen, dass das sogenannte Autophagie-Protein p62 die Lebensdauer der kleinen Tiere erhöhen kann, wenn sie vermehrt dieses Protein produzieren, denn toxische Zellproteine werden dadurch bekämpft. Die Autophagozytose, auch Autophagie genannt, beschreibt den Prozess in Zellen, mit dem sie eigene Bestandteile abbauen und verwerten. Das können auch fehlgefaltete Proteine oder Zellorganellen sein. Demnach könnten altersbedingte und degenerative Erkrankungen wie Alzheimer behandelt werden, weil diese Erkrankung beispielsweise häufig mit falsch gefalteteten Proteinen im Zusammenhang steht. Das entdeckte Protein p62 könnte auf diese Weise fehlgefaltete Proteine beseitigen, indem es den Prozess der körpereigenen Autophagie in Gang setzt. Schon länger war klar, dass der Prozess in Zusammenhang mit dem Altern steht. Das Zellrecycling der Abfallprodukte eines Körpers funktioniert aber nicht immer in gleicher Weise, denn p62 ist darauf spezialisiert, bestimmte spezifische Zellkomponenten wie markierte Proteine und Mitochondrien an die sogenannte Recyclingzellen zu übergeben, dass diese unschädlich gemacht werden. Bei den Würmern ist die Langlebigkeit laut Studie um 20 bis 30 Prozent verlängert worden. Ob der Prozess auch auf den Menschen übertragbar ist, ist noch nicht klar, denn es stellt sich auch die Frage, welcher „schädliche Müll“ im Menschen durch p62 angreifbar ist. Das Wissenschaftler-Team warnt vor zuviel Euphorie in Bezug auf Therapien gegen degenerative Erkrankungen wie Alzheimer und Huntington, weil nach derzeitigen Erkenntnissen ein hoher Wert des Autophagie-Proteins mit Krebserkrankungen in Verbindung gebracht wird. Erst genaueste Erkenntnisse über das Protein und seine selektive Wirkung sind für die Wissenschaftler letztlich der Schlüssel zum Erfolg.

Quelle: www.heilpraxisnet.de