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Grippewellen überschreiten für gewöhnlich im Januar und Februar eines Jahres ihren Höhepunkt. Experten des Landesgesundheitsamtes Stuttgart gehen aber zu diesem Zeitpunkt davon aus, dass die Corona-Schutzmaßnahmen und Grippe-Impfungen dafür verantwortlich sein könnten, dass die Grippesaison 2020/21 deutlich reduziert ausfallen wird. Letztes Jahr waren im Vergleichszeitraum September bis Dezember im Südwesten 422 bestätigte Fälle von Influenza, während die jetzige Grippesaison bislang nur 29 Nachweise hervorgebracht hat. In diesem Winter gibt es demnach auch mehr Geimpfte. Außerdem tragen Menschen Masken, halten Abstand und beachten die Hygiene-Regeln, um sich nicht mit dem Coronavirus anzustecken. Dieselben Schutzmaßnahmen scheinen auch für das Grippevirus zu wirken, so Fachleute für den Infektionsschutz. Der Kälteeinbruch im Oktober und die etwaige Belastung des Gesundheitssystems durch zwei verschiedene Virus-Typen haben aber offensichtlich dazu geführt, dass Influenza-Impfungen, vor allem gegen Influenza A- und B-Viren, die durch Tröpfcheninfektion übertragen werden, vermehrt nachgefragt wurden. 25 Millionen Impfstoffdosen sind demnach für die Grippesaison 2020/21 freigegeben worden. Außerdem zeichnete sich schon im März 2020 ab, dass Schulschließungen für eine verkürzte letzte Grippesaison verantwortlich waren.

Bundesweit gibt es aber nicht nur einen Rückgang bei den Grippefällen, sondern auch bei Betroffenen mit akuten Atemwegserkrankungen. Deutschlandweit gab es bis zur 51. Meldewoche nach dem Infektionsschutzgesetz (IfSG) 23 labordiagnostisch bestätigte Grippe-Patienten, die dem Robert-Koch-Institut gemeldet wurden; ein altersunabhängiger bundesweiter Rückgang.

Quelle: apotheke-adhoc.de