Aus Daten des Bundesgesundheitsministeriums geht hervor, dass die gesetzlichen Krankenkassen 2016 Ausgaben für freiwillige Leistungen von 1,5 Mrd. Euro hatten. 2012 betrugen die Ausgaben für sogenannte Satzungsleistungen nur 780 Mio. Euro, damit haben sich die Ausgaben in lediglich vier Jahren fast verdoppelt. Zwar bieten alle Krankenkassen einen einheitlichen Leistungskatalog an, doch kann jede Kasse per Satzungsänderung den Leistungskatalog erweitern. Zu den erweiterten Angeboten gehören homoöpathische und osteopathische Leistungen, Gesundheitskurse wie Pilates und Rückenschule sowie Schutzimpfungen bei Auslandsreisen. Birgit Wöllert, eine Gesundheitspolitikerin der Linken hat „den Stein ins Rollen gebracht“ und kritisiert diese Entwicklung, da die gesetzlichen Krankenkassen Kunden binden und Mitglieder werben wollen, um im Markt zu bestehen. Doch verfehlen diese Maßnahmen das Ziel, so Wöllert, weil die Ausgaben für Satzungsleistungen in keinem Verhältnis zum Nutzen stehen und medizinisch auch nicht notwendig sind.
Quelle: Pharmazeutische Zeitung