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Aus einer Studie des Marktforschungsinstituts „Heute und Morgen“ geht hervor, dass die gesetzlich Versicherten in erster Linie aufgrund von Empfehlungen und nach einem Kosten-und Leistungsvergleich einen Wechsel ihrer Krankenkasse in Betracht ziehen. Die Studie trägt den Namen „Customer Journey“ und ist umfassend zu dem Thema Gesetzliche Krankenversicherung in Auftrag gegeben worden. 500 bundesdeutsche GKV-Versicherte im Alter zwischen 18 und 65 Jahren, die sich in den vergangenen 12 Monaten aktiv informiert oder tatsächlich gewechselt haben, sind im Juni 2014 befragt worden.

Die Marktforscher schätzen nach der Studie etwa 14 Prozent der GKV-Mitglieder in einem Alter zwischen 18 und 65 Jahren für wechselaffin. Das entspricht etwa 6,3 Millionen Versicherten. Etwa eine Million davon hat in den vergangenen zwölf Monaten tatsächlich die Krankenkasse gewechselt. Dies entspricht 16 Prozent. Versicherte unter 30 Jahren gelten als besonders relevant für einen möglichen Wechsel.

Entscheidungsfaktoren sind für die über einen Wechsel nachdenkenden Versicherten in Betracht kommende Bonuszahlungen oder entsprechende Kostenersparnisse. Dies ist oft verbunden mit einem konkreten Vergleich der Leistungskataloge. Konkrete Leistungen, die vom Versicherten gerade gewünscht werden oder Optionen, die die eigene Kasse nicht bietet, sind weitere Gründe für einen Wechsel. Spontane Auslöser für die Überlegung, die Krankenkasse zu wechseln, sind zudem Kürzungen bei freiwilligen Zusatzleistungen und Unzufriedenheit bei dem Kundenservice.

Interessant ist dann aber auch, dass es nur etwa in zwei Dritteln der Fälle, bei denen sich Versicherte ernsthaft mit einem Wechsel ihrer Kasse auseinandersetzen, tatsächlich zu einer Kündigung des Vertrages kommt. Das liegt ausweislich der Studie daran, dass die Versicherten oft letztendlich doch keine klaren Vorteile durch einen Wechsel der Krankenversicherung erkennen.

Kommentar: Der Wettbewerb zwischen den gesetzlichen Krankenkassen untereinander wird durch die vollständige Umsetzung der GKV-Finanzreform noch weiter angefacht werden, denn zum jetzigen Zeitpunkt ist noch nicht klar, wie hoch die einkommensabhängigen Zusatzbeiträge der jeweiligen Kassen ausfallen werden und durch welche konkreten Bonus- oder Prämienprogramme zum Beispiel unvermeidbare Zusatzbeiträge abgefangen werden. Grundsätzlich entsprechen die Faktoren, die nach der Studie für einen Wechsel der Kasse eine Rolle spielen, einem üblichen Konsumverhalten, dass auf einem Preis-Leistungsvergleich beruht. Spielraum genug für die Kassen, attraktive Leistungen für die Versicherten zu bieten.

[ilink url=“http://www.hcm-magazin.de/krankenkasse-bonusprogramme-und-praemien-hauptgruende-fuer-einen-wechsel/150/10740/243552″] Link zur Quelle (hcm-magazin)[/ilink]