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Das Bundesgesundheitsministerium (BMG) teilte gerade erst mit, dass die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) ein Plus von 1,3 Milliarden Euro im ersten Halbjahr 2020 erwirtschaftet hat. Einnahmen von insgesamt 129,9 Milliarden Euro stehen Ausgaben von „nur“ 128,6 Milliarden Euro gegenüber, wie Bundesgesundheitsminister Jens Spahn kürzlich erklärte. Demnach gibt es gleich zwei Gründe für den Einnahmenüberschuss. Zum einen wurde gespart, weil die Bundesbürger aus Angst vor einer Corona-Infektion weniger häufig zum Arzt gegangen sind, zum anderen gab es „extreme“ Einsparungen, weil Krankenhausaufenthalte wegen verschobener Operationen einfach weggefallen sind. Besonders deutlich ist dieser Sondereffekt, der sich nicht so schnell wiederholen lässt, in den Monaten April bis Juni zu spüren gewesen, denn in diesem Zeitraum verringerten sich die Ausgaben der 105 gesetzlichen Krankenkassen im direkten Vergleich zum Vorjahresquartal um 0,9 Prozent, das erklärte soeben die Vorstandsvorsitzende des Spitzenverbandes der deutschen Krankenkassen, Doris Pfeiffer. Spahn kann die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie bis zum Ende dieses Jahres aber heute noch nicht genau einschätzen, hat er erklärt. Der Gesundheitsfonds, der sich aus Beiträgen der Versicherten und aus Bundeszuschüssen zusammensetzt, kämpft dagegen mit einem Defizit von 7,2 Milliarden Euro, weil Zahlungen als Ausgleich für freigehaltene Bettenkapazitäten in Kliniken und Krankenhäusern sowie zum Ausbau von Intensivbetten geflossen sind. 

Quelle: Zeit