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Viele Krankenkassen rechnen damit bereits in den nächsten Jahren nicht mehr mit den Zuschüssen aus dem Gesundheitsfond auszukommen. Auf diese Entwicklung wies zuletzt auch der Barmer GEK Kassenvorstand, Christoph Straub hin: „Bereits 2014 werden die Rücklagen im GKV-System enorm schrumpfen“. Dies würde dazu führen, dass die Kassen zeitnah ihre gebildeten Rücklagen aufzehren und anschließend Zusatzbeiträge erhoben werden müssen.

Nach dem GKV-Schätzerkreis wird es jedoch nicht dazu kommen. Die Kassen könnten auch für 2014 mit einem Plus rechnen. Für das folgende Jahr rechnen die Experten vom Bundesversicherungsamt (BVA), Gesundheitsministerium (BMG) und GKV mit Einnahmen in Höhe von 202,2 Mrd. Euro. Lediglich bei der Höhe der Ausgaben bestand keine Einigkeit. Während die Vertreter der Kassen mit 201,1 Mrd. Euro an Ausgaben rechnen, schätzen BVA und BMG mit Ausgaben in Höhe von 199,6 Mrd. Euro. Dies entspricht einer Steigerung der Ausgaben um 5,4 bzw. 5,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr (2013: ca. 190 Mrd. Euro). Die unterschiedliche Bewertung der Ausgaben für 2014 fußt in einer anderen Interpretation der Einmaleffekte, die durch die Reduzierung des gesetzlichen Herstellerrabatts für Nicht-Festbetragsarzneimittel  auf 6 Prozent und das auslaufende Preismoratorium entstehen.

Die Kassen sehen zudem noch weitere Risiken: Wenn die Einnahmen durch Beiträge weiterhin so hoch sind wie bisher, die Ausgaben jedoch nicht in gleichem Maße mitwachsen, könnten die Finanzreserven des Gesundheitsfonds weiter steigen und somit Begehrlichkeiten wecken und zu einer Kürzung des Bundeszuschusses führen.

Kommentar: Ganz unwahrscheinlich scheint eine Kürzung des Bundeszuschusses jedoch nicht zu sein. Denn schließlich hat die CDU/CSU-Fraktion beschlossen die nächste Legislaturperiode ohne Steurerhöhungen auszukommen. Zudem soll der Bundeshaushalt weiter konsolidiert werden.

Mit einer neuen Bundesregierung geht jedoch auch die Gefahr einher, dass das bestehende GKV-System eine grundlegende Änderung erfährt. So fordert die SPD wieder die Einführung von unterschiedlich hohen Krankenkassenbeiträgen. Zudem fordern beide möglichen Koalitionspartnern der CDU (SPD und Grüne) die Einführung einer Bürgerversicherung, während die CDU am dualistischen System festhalten will. Daher ist es nicht unwahrscheinlich, dass es zumindest eine Reform des PKV-Marktes geben wird.

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