Aus einer Mitteilung des Bundesgesundheitsministeriums (BMG) geht hervor, dass die in Deutschland ansässigen 95 gesetzlichen Krankenkassen in noch tiefere rote Zahlen abgesunken sind und vermutlich ein Defizit von prognostizierten vier bis 4,5 Milliarden Euro im Jahr 2024 erwirtschaften werden. Bis zum 30. Juni diesen Jahres hat sich ein Defizit von 2,2 Milliarden Euro angehäuft, weil die Ausgaben für die Gesundheitsversorgung mit 161,3 Milliarden Euro über den Einnahmen von 159,1 Milliarden Euro im ersten Halbjahr 2024 lagen. Damit ist die gesetzlich vorgeschriebene Mindestreserve auch beinahe erreicht, denn die Reserven betragen derzeit nur noch 6,2 Milliarden Euro. Der GKV-Spitzenverband fordert ein Gegensteuern bei der Finanzierung der Gesundheitsversorgung von morgen, damit die Leistungsausgaben nicht noch weiter steigen. In diesem Jahr liegt der Leistungsausgabenanstieg prozentual mit 7,6 Prozent höher als in zurückliegenden Jahren. Für das nächste Jahr hat Bundesgesundheitsminister Prof. Karl Lauterbach bereits Beitragsanhebungen angekündigt, die 22 Kassen bis August dieses Jahres bereits mit einem angehobenen Zusatzbeitrag umgesetzt haben. Der Zusatzbeitrag wird nach einem von jeder Krankenkasse festgelegten Zusatzbeitragssatz bemessen. Er liegt aktuell durchschnittlich bei 1,78 Prozent und damit um 0,08 Prozent über dem von 2023 ermittelten und prognostizierten Wert. Darüber hinaus zahlen ArbeitgeberInnen und ArbeitnehmerInnen je zur Hälfte einen gesetzlich festgeschriebenen allgemeinen Beitragssatz von 14,6 Prozent des Bruttolohnes. Kritik für das Finanzierungsvorhaben von Lauterbach kommt auch von Seiten des Bundesrechnungshofes, der die Beitragsspirale und die zunehmende Belastung für Versicherte der GKV bemängelt.
Quelle: pharmazeutische-zeitung.de