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Die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) hat 56 Millionen Mitglieder, die auf insgesamt 110 gesetzliche Krankenkassen verteilt sind. Es ist aber angesichts der Planungen für Verbesserungen bei der Versorgung, etwa durch mehr Pflegepersonal in Krankenhäusern, noch ungewiss, ob die Mehrkosten sich für 2019 auf die Beiträge auswirken. 2017 erwirtschafteten alle gesetzlichen Krankenkassen einen Überschuss von 3,5 Milliarden Euro, der sich verglichen mit dem Vorjahr damit mehr als verdoppelt hat. Damit wuchsen die Reserven auf 19,1 Milliarden Euro an. Die Chefin des GKV-Spitzenverbands, Doris Pfeiffer, erklärt, dass sich das „gigantisch“ anhört, in Wahrheit ist dieser Betrag aber nur eine Monatsausgabe aller Kassen. Auch der Gesundheitsfonds der GKV hat 2017 Reserven angesammelt und zwar 8,6 Milliarden Euro. Damit steigt das Polster in der Geldsammel-und verteilstelle der Kassen auf 27,7 Milliarden Euro. Der Zusatzbeitrag der Kassen, der nach den Plänen der Bundesregierung in Zukunft paritätisch aufgeteilt werden soll, lag im Durchschnitt 2017 bei 1,075 Prozent, 0,75 Prozent höher als vorher kalkuliert. Für 2019 wird der Zusatzbeitrag im Herbst vom Schätzerkreis, dem auch die Kassen angehören, errechnet. Die Rückkehr zur Parität- der allgemeine Beitragssatz von 14,6 Prozent wird auch je zur Hälfte von Arbeitgeber und Arbeitnehmer übernommen- hieße, dass die Kassenmitglieder 6,9 Milliarden Euro sparen würden. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn will die großen Finanzpolster einiger Kassen reduzieren. Doris Pfeiffer hält dies für bedenklich, zumal 20 der 110 gesetzlichen Krankenkassen mit 20 Millionen Mitgliedern ihre Beiträge zu Beginn des Jahres 2018 gesenkt hätten.

Quelle: Pharmazeutische Zeitung