Auf dem Medica Econ Forum der Techniker Krankenkasse in Düsseldorf diskutierten Experten die Frage, ob die gesetzlichen Krankenkassen Rücklagen bilden sollen oder ob sie 2017 in die Versorgung investieren möchten, weil die Lage derzeit stabil ist. Nach Ansicht von Gesundheitsökonom Professor Wolfgang Greiner seien aber Änderungen am Finanzierungssystem nötig, da die gesetzliche Krankenversicherung sonst in ein paar Jahren in Schieflage gerät. Auch muss eine Lösung für die Finanzierung der sektorübergreifenden Versorgung her, weil die ambulante und die stationäre Versorgung immer noch einer Trennung unterliegen. Ebenso müssen nach Meinung von anderen Experten Rücklagen für schlechtere Zeiten gebildet werden, weil das Jahr 2017 ein stabiles Jahr ist, in dem die Einnahmen höher sind als die Ausgaben. Belastet werden dürfen zudem auch nicht so arg die Solo-Selbstständigen, für die es ein Modell nach dem Vorbild der Künstlersozialkasse geben müsse, so ein anderer Experte. Ein weiteres großes Thema ist die Neuordnung des Risikostrukturausgleichs (RSA). Hier ist in den Augen einiger Experten die Zielsetzung verfehlt worden. Auch darf es keine Manipulationsmöglichkeiten mehr geben. Professor Jürgen Wasem, Gesundheitsökonom und Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats zur Weiterentwicklung des RSA, sieht die Verhinderung der Risikoselektion bei der Zielsetzung des RSA für unabdingbar. Es gibt keinen Zusammenhang zwischen dem Verhältnis von Zuweisungen und tatsächlichen Ausgaben.
Quelle: Ärztezeitung