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Um Ausgabensteigerungen der gesetzlichen Krankenkassen in den nächsten Jahren bis 2040 finanzieren zu können, kann es sein, dass auch Beitragserhöhungen in Form der Zusatzbeiträge, die momentan bei durchschnittlich 0,9 Prozent liegen, möglich sind. Dies geht aus einer erst kürzlich veröffentlichten Pressemitteilung des GKV-Spitzenverbandes hervor. Der Schätzerkreis des BMG, des Bundesversicherungsamtes und des eben oben erwähnten GKV-Spitzenverbandes kommt nämlich zu dem Ergebnis eines eventuell starken Anstiegs, der dann 0,2 bis 0,3 Prozentpunkte betragen könnte. Bislang ist der Zusatzbeitrag immer stärker abgesunken, doch könnte 2020 die Wende kommen, weil die Gesundheitsausgaben der nächsten Jahrzehnte sogar die finanziellen Rücklagen, die über Jahre bis auf 21,2 Milliarden Euro angehäuft wurden, übersteigen werden. Allein vom Jahr 2015 bis 2019 ist der finanzielle Rückhalt der GKV von 14,5 Milliarden Euro auf besagte 21,2 Milliarden Euro angestiegen. Deshalb könnte es auch sein, dass nicht alle gesetzlichen Krankenkassen ihre Zusatzbeiträge erhöhen werden. Das BMG entscheidet im November über den genauen Anstieg der Beiträge, dann gibt es Klarheit. Bis dahin gilt es abzuwarten, ob nicht sogar einige Kassen wegen der hohen finanziellen Rücklagen erst einmal Senkungen der Zusatzbeiträge planen. Da aber laut Studie des IGES-Instituts (wir berichteten) im Jahr 2040 ein Defizit von 50 Milliarden Euro angesammelt sein wird, werden wahrscheinlich die jetzigen Beitragssätze der Kassen von 14,6 auf prognostizierte 16,9 Prozent ansteigen, um vorausberechnete Steigerungen der Ausgaben zu bewerkstelligen. Für die Versicherten bedeutet dies, dass sie demnächst für viele Jahre tiefer in die eigene Tasche greifen dürften.

Heilpraxis.net