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Eine Analyse der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers GmbH in Kooperation mit Studienleiter Prof. Dr. David Matusiewicz als Direktor des Instituts für Gesundheit und Soziales (ifgs) der FOM-Hochschule hat ergeben, dass gesetzliche Krankenkassen Im Bereich Digitalisierung, Transformation und Kooperation Konkurrenz und Wettbewerb fürchten müssen.  

Die GKV wird in Zukunft wohl nicht mehr allein Erstattungs- und Prüfinstanz bleiben und die Ausbildung zum Sozialversicherungsfachangestellten (SoFa) wird immer mehr von Experten für Datenanalyse und Künstliche Intelligenz (KI) abgelöst werden.  

Die PwC-Studie „GKV 2030 – Stresstest für Krankenkassen: Wer besteht gegen die Startups und Tech-Giganten?“ hat die Stresstauglichkeit und Wettbewerbsfähigkeit von gesetzlichen Krankenkassen bis zum Jahr 2030 untersucht. Demnach ergibt die GKV-Befragung ein heterogenes Bild: Manche Krankenkassen empfinden die Konkurrenz im neuen digitalen Gesundheitsökosystem als Chance, um sich zu vernetzen und zu kooperieren, Andere fürchten den Aufbruch oder sogar Stillstand.  

Es wird aber in jedem Fall ein Veränderungsprozess in Bezug auf die digitale Transformation erwartet, was auch zur Reduktion der heute knapp 100 Krankenkassen auf fast die Hälfte bedeuten könnte, erklärt die Expertengruppe der PwC-Studie.  

Demnach sind die veralteten Reformversuche der Kassen gescheitert, weil auch neue Kompetenzen und Mitarbeiterprofile gesucht werden. Einige Krankenkassen haben eine offene Haltung, manche warten einfach nur ab. Die Umsetzungsdauer der Digitalisierung wird zudem sehr unterschiedlich eingeschätzt. Gespürt werden aber heute schon vermehrt digitale Prozesse und Vernetzungen. Im Hinblick auf mögliche Kooperationen mit großen Unternehmen, wie Amazon und Apple beispielsweise, sollten plattform- und kundenorientierte Angebote neu konzipiert werden, um im Wettbewerb zu bestehen. Online-Geschäfte und digitale Zusatzangebote erweitern die Palette an bedeutenden Veränderungen. Dabei ist die Zusammenarbeit wichtig, denn 88,5 der Befragten sehen die Kooperation mit Health-Startups auch nicht mehr für aufhaltbar.  

Die GKV muss in Zukunft, das ergab die Analyse außerdem, auf eine datengetriebene Versorgung setzen, denn Kassen haben riesige Datenmengen von PatientInnen zur Verfügung, um neue individuelle Präventions- und Versorgungsangebote im gesetzlich eingeräumten Gestaltungsspielraum zu generieren.  

Quelle: e-health-com.de