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Eine Studie von Roland Berger zeigt, dass deutsche Unternehmen der Medizintechnik-Branche im ersten Halbjahr 2023 eine durchschnittlich schlechtere Gewinnspanne verzeichneten als nordamerikamische und asiatisch-pazifische Konkurrenten (Vergleichszeitraum erstes Halbjahr 2022 und Pandemie). 

Demnach ist Deutschland auch von allen europäischen Ländern am schlimmsten betroffen, weil die EBITDA hierzulande um drei Prozent von 17 auf 14 Prozent gesunken ist. Einige Konkurrenten aus Übersee haben zwar auch Umsatz-Verluste in gleicher Höhe zu verzeichnen, allerdings sind dort die Margen höher. Die globale Umsatzsteigerung liegt bei acht Prozent, obwohl auch weltweit eine sinkende Rentabilität zu bemerken ist, erklären die Roland Berger-ExpertInnen.  
US-amerikanische und kanadische Firmen blicken sogar auf eine konstante Rentabilität, obwohl die Produktionskosten für alle MedTech-Firmen gestiegen sind, weil die Preise für Energie, Rohstoffe und Löhne höher und zudem Lieferketten problembehaftet sind.   

Neben regionalen Unterschieden gibt es auch sektorale, denn nicht alle Bereiche der Medtech-Branche laufen gleich gut. Am profitabelsten sind Labor- und Diagnostik-Lösungen mit 26 Prozent sowie chirurgische Instrumente (22 Prozent). Die Verlierer kommen aus den Dienstleistungs- und Verbrauchsmaterialien-Sektoren, die beide vergleichsweise schlecht abschnitten. Hier verzeichneten die AnalystInnen eine Marge von 12 Prozent, die sich jedoch schon durch Automatisierung und sinkenden Personalbestand verbessert hat.  

Das Fazit der Global Med Study 2023 ist, dass der Druck auf MedTech-Unternehmen wächst, jedoch firmen- und wettbewerbsabhängig.  

Starke Unternehmen zeichnen sich demnach durch vier Faktoren aus, zu denen Führungsstäke, eine kohärente Strategie und hohe Umsetzungskompetenz gehören. An vierter Position stehen Größe und Finanzlage analysierter Firmen. Über 100 der weltweit führenden und börsennotierten Unternehmen wurden hierfür untersucht.  

Quelle: e-health-com.de