Seite wählen

Chirurgische Roboter sollen für bessere Kontrollmöglichkeiten und mehr Präzision während einer Operation sorgen. Kleinere Schnitte, kleinere Narben und eine schnellere Wundheilung könnten durch die minimal-invasive Technologie erreicht werden. Um in diesem Bereich den Fortschritt weiter voranzutreiben, hat sich das IT-Unternehmen Google mit Ethicon, der Medizintechniktochter des Pharmakonzerns Johnson & Johnson, zusammengeschlossen.

Eingerichtet werden soll laut Pressemitteilung eine innovative roboterassistierte Plattform, die den Medizinern zur Unterstützung unter der Operation dienen soll, aber auch erweiterte Techniken integrieren kann. Ebenfalls auf der Agenda stehe die Entwicklung von neuen Geräten sowie Einsatzmöglichkeiten in der chirurgischen Robotik. Durch die Zusammenarbeit soll herausgefunden werden, „wie clevere Software den Chirurgen dabei helfen kann, ihnen die Informationen zu geben, die sie während des Eingriffs brauchen“, meint Andy Conrad, Leiter des LifeSciences Teams bei Google.

„Gemeinsam wollen wir die beste Wissenschaft, Technologie und das beste operative Know-How in die Hände der medizinischen Teams auf der ganzen Welt legen“, heißt es in der offiziellen Mitteilung. Google kann hierfür seine Erfahrungen im Bereich der Bildverarbeitung und Datenanalyse beisteuern, Ethicon entwickelt seit mehr als 60 Jahren Produkte und Technologien für Operationen. Die Partnerschaft zwischen den beiden Unternehmen finde dabei gleichberechtigt statt.

 Kommentar: Bereits 1985 wurde das erste Robotersystem im Operationssaal eingesetzt. Bei der Positionierung von Nadeln für eine Hirnbiopsie half der „Puma 200“. In den 1990er Jahren sollten dann Robodoc und Caspar den Einsatz von Hüftprothesen erleichtern. Diese wurde den Erwartungen allerdings nicht gerecht – anstatt für kleinere Eingriffe und eine schnellere Wundheilung zu sorgen, frästen sie gesunde Knochen ab oder beschädigten Muskeln und Nerven.

Die Roboter, die heutzutage eingesetzt werden, sind deutlich ausgereifter und arbeiten präziser. Der Operationsassistent Da Vinci beispielsweise liefert hochauflösende Bilder in zehnfacher Vergrößerung und der Chirurg kann von einer Steuerkonsole die vier Arme des Roboters steuern. Die Anschaffung von Da Vinci kostet jedoch knapp zwei Millionen Euro, hinzu kommen die Kosten für Schulungen der Mediziner und die Wartung. Übernommen wird der Mehraufwand bisher jedoch nicht. Die Krankenkassen zahlen einen Pauschalbetrag für den durchgeführten Eingriff, ungeachtet dessen, ob er unter Roboterassistenz stattfindet oder nicht. 

[ilink url=“http://www.pm-report.de/newsletter/PM-eReport/2015/06-2015-4_zusammenarbeit_juj_google.php“] Link zur Quelle (PM-Nachrichten)[/ilink]