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Seit die Briten die EU verlassen haben, ist der Pessimismus in der pharmazeutischen Industrie im Vereinigten Königreich besonders groß. Er ist größer als durch die negativen Auswirkungen bedingt durch die Corona-Pandemie, wie die Analyse des Beratungsunternehmens Global Data ergab.

Global Data hat eine Umfrage unter 150 Befragten der Gesundheitsindustrie initiiert und dabei unter den weltweit interviewten Fachleuten der Branche festgestellt, dass Angst und Unsicherheit mehr mit dem Brexit zusammenhängen als mit dem Covid-19-Infektionsgeschehen, das wohl nur kurzfristig Versorgungsketten unterbricht. 

Allerdings war es für die Datenanalysten von Global Data schwierig, genau nachzuvollziehen, welche Faktoren sich wie nachteilig auswirkt haben. Klar ist aber, dass der eingeschränkte Handel durch Grenzkontrollen mit Europa und durch neue Regeln auf beiden Seiten negativ beeinflusst hat. Das betrifft vor allem Bereiche wie die Forschung und Entwicklung sowie Logistik und Lieferketten, haben die Experten von Global Data, unter ihnen Elton Kwok, als Begleiter der Untersuchung, herausgefunden. Auch wenn der No-Deal-Brexit nicht zustande gekommen ist, so befürchten die Befragten vor allem mehr Bürokratie und höhere Kosten in diesen Sektoren. Auch Instabilität und Intransparenz, auch auf Dauer nach Abschluss der Verhandlungen, sind zu erwarten. Die pharmazeutische Industrie hat sogar Bedenken, dass es langfristige negative Effekte im Bereich Herstellung, Finanzierung, Personalanwerbung und Regularien gibt. 

Quelle: www.pharmazeutische-zeitung.de