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Die Preise für neue Arzneimittel könnten geringer sein bzw. werden, sagt ausgerechnet ein hoher Vertreter der Pharmabranche, GlaxoSmitheKline-Chef Andrew Witty. Forschung und Entwicklung müssten eben effizienter werden, die Rate der Flops müsste reduziert werden, so Witty.

Traditionell hätten die Pharmaunternehmen argumentiert, dass Premium-Preise notwendig seien, um für Kosten für die Entwicklung eines einzigen neuen Medikaments in Höhe von mehr als einer Milliarde Dollar zu bezahlen. Dieser Wert von einer Milliarde ist laut Witty ein „Durchschnittswert“, für dessen Berechnung auch die Fehlschläge berücksichtigt worden sind. Inzwischen seien die Flopraten rückläufig. Die Einsparungen müsse man dann an die Patienten weiterreichen.

Kommentar: Hohe Preise für neue Medikamente, vor allem in der Krebsbehandlung, sind eine wachsende Herausforderung für Leistungserbringer im Gesundheitswesen. Dies gilt insbesondere für Europa, wo die öffentlichen Haushalte unter Druck stehen.

In Deutschland sind die Arzneimittelausgaben der Gesetzlichen Krankenversicherung erstmalig seit 2004 rückläufig. Die Ausgaben reduzierten sich gegenüber dem Vorjahr um 1,17 Mrd. auf 30,87 Mrd. Euro. Die Kostensenkung ist auf einen massiven Eingriff des Gesetzgebers auf die Arzneimittelpreise zurückzuführen. Mit dem GKV-Änderungsgesetz bspw. wurden die gesetzlichen Abschläge bei Nichtfestbetragsarzneimitteln bis zum 31. Dezember 2013 von 6 auf 16 Prozent erhöht und zusätzlich ein Preisstopp eingeführt. Im Rahmen des AMNOG soll ferner die frühe Nutzenbewertung bei neuen Arzneimitteln nachhaltig zur Senkung der Arzneimittelpreise im patentgeschützten Marktsegment beitragen. Diskutiert wird derzeit auch eine Nutzenbewertung von bereits auf dem Markt eingeführten Medikamenten.

[ilink url=“http://www.reuters.com/article/2013/03/14/us-glaxosmithkline-prices-idUSBRE92D0RM20130314″] Link zur Quelle (Reuters.com)[/ilink]