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Neuartige ambulante Versorgungslösungen sollen für eine schnelle Behandlung und eine bessere Erfolgsquote bei psychischen Erkrankungen sorgen. Im Auftrag der Bertriebskrankenkassen hat der Krankenkassendienstleister GWQ ServicePlus AG das Programm SeGel (Seelische Gesundheit leben) entwickelt, das nun anlässlich des „Internationalen Tags der seelischen Gesundheit“ vorgestellt wurde.

Kern des Konzepts sei, dass die Betroffenen während der Teilnahme in ihrem gewohnten sozialen Umfeld verbleiben. Notwendige Hilfestellungen wie beispielsweise eine fachärztliche Behandlung, die psychiatrische Pflege, die Einbeziehung der Angehörigen oder auch eine jederzeit erreichbare Telefonberatung würden auf den Erkrankten individuell zugeschnitten angeboten. Erste Analysen zeigten, dass dieses „Home Treatment“ sowohl den Krankenkassen als auch den Arbeitgebern zugute komme. Die Teilnahme verkürze die Arbeitsunfähigkeitszeiten, Krankengeldzahlungen und auch Krankenhauskosten.

Bisher richte sich das SeGel-Konzept an Patienten, die teilweise schon über eine lange Krankengeschichte verfügen. Um auch Menschen, die von akuten psychischen Erkrankungen betroffen sind, ein Hilfsangebot stellen zu können, hat die GWQ ein weiteres Projekt ins Leben gerufen. Bei 4Balance vermittelt der Krankenkassenfallmanager dem Erkrankten eine etwa dreimonatige Telefonberatung, die beispielsweise geeignete Interventionen aufzeigen kann. Bei Bedarf werde diese Maßnahme um eine Onlineberatung, eine intensivere telefonische Betreuung oder um bis zu zehn persönlichen Gesprächstermine ergänzt.

 Kommentar: In den letzten etwa 40 Jahren ist der relative Anteil psychischer Erkrankungen von zwei auf knapp 15 Prozent gestiegen. Sie sind laut BKK Gesundheitsreport 2014 die zweithäufigste Diagnosegruppe bei Krankschreibungen oder auch Arbeitsunfähigkeit. Die Krankheitsdauer ist ebenfalls alarmierend hoch: Mit durchschnittlich 40,1 Tagen sind die Fehlzeiten bei psychischen Erkrankungen dreimal so hoch wie bei anderen Erkrankungen. Dabei ist in den letzten sieben Jahren die Zahl der Fehltage im Schnitt um 97 Prozent angestiegen.

Als Auslöser für diesen extremen Anstieg sehen Experten neben einer erhöhten Sensibilität für das Thema der psychischen Erkrankung das immer weiter steigende Stresslevel im Arbeitsalltag. Eines der großen Probleme bei der Behandlung ist allerdings auch die lange Wartezeit auf einen Therapieplatz. Eine Umfrage der „Zeit“ aus dem Frühjahr 2014 ergab, dass diese durchschnittlich drei Monate beträgt. Ohne angemessene Versorgung kann seelische Gesundheit kaum wiederhergestellt werden, die Arbeitsunfähigkeit bleibt zunächst bestehen. Das neue Versorgungskonzept von GWQ verspricht eine schnelle Hilfe. Dieser Punkt ist es, an dem allgemein weiter angesetzt werden sollte.

[ilink url=“http://www.gwq-serviceplus.de/pdfs/presseveroeffentlichungen/2015-10-07_internationaler_tag_der_seelischen_gesundheit_pm.pdf“] Link zur Quelle (GWQ ServicePlus AG)[/ilink]