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Die deutsche Wirtschaft verzeichnet seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 2000 im letzten Jahr den höchsten jemals gemessenen Krankenstand mit durchschnittlich 19,4 krankheitsbedingten Ausfalltagen bei erwerbstätig Versicherten der Techniker Krankenkasse.  Im Jahr 2019 lag dieser noch bei im Durchschnitt 15,4 Tagen (2022: 19,0). Krankheitsbedingte Personalausfälle in der deutschen Wirtschaft verursachten 2023 demnach einen Schaden von 26 Milliarden Euro und eine geringere Wirtschaftsleistung um 0,8 Prozentpunkte.  

Der Verband der forschenden Pharmaunternehmen, kurz vfa, gab eine Erklärung dazu ab. Demnach sind andere Industrienationen stärker als Deutschland. Die deutsche Wirtschaft, vor allem der Industriezweig kann die dadurch verursachte Rezession auch nicht aufhalten, wenn gesunde ArbeitnehmerInnen Überstunden machen und umstrukturiert wird. Banale und schwerere Erkältungskrankheiten machen 25 Prozent der Fehltage aus, die Zusatzarbeitsbelastung für verbliebene gesunde Mitarbeitende bedeuten. In der Metallindustrie ist der Krankenstand danach am höchsten. Das Statische Bundesamt hat ein Bruttoinlandsprodukt mit einer Verringerung um 0,3 Prozent beobachtet, obwohl ohne Ausfälle 0,5 Prozent Wachstum möglich gewesen wäre.  

Die Ergebnisse der vfa-Studie sind eindeutig: Ohne Gegensteuerung und Investitionen im Gesundheitsbereich und in präventiven Maßnahmen gerät die deutsche Volkswirtschaft noch weiter in Schieflage, weil der demografische Wandel der Gesellschaft und steigende hohe Krankenstände die Lage noch verschärfen werden. 

Quelle: aerzteblatt.de