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2014 könnte das Jahr werden, in dem Apple in den Gesundheitsmarkt einsteigt. Mit dem Service „HealthKit“ und der dazugehörigen App „Health“ will das Unternehmen die in verschiedenen Gesundheits- und Fitness-Apps gesammelten Daten der Nutzer bündeln und ihnen damit einen zentralen Überblick bieten. Das System soll mit dem Start des neuen Betriebssystems iOs8 angeboten werden.

Apple selbst zeigte sich bisher wortkarg, wenn es um konkrete Angaben zu der App ging. Doch im Zuge des vermutlichen Hackerangriffs auf die iCloud und die darauffolgende illegale Verbreitung privater Fotos zahlreicher Prominenter war es für das Unternehmen unumgänglich, sich im Vorfeld zu Datenschutzbedenken zu äußern.

Gesundheitsdaten sind besonders sensibel und müssen dementsprechend geschützt werden. Die Datenschutzrichtlinien für den Appstore wurden dementsprechend angepasst und lassen keine Apps zu, die Gesundheitsdaten der Nutzer in der iCloud speichern. Weiterhin ist es Entwicklern untersagt, die durch die Apps gewonnenen Daten für Werbe- oder sonstige Datamining-Zwecke zu nutzen oder an Dritte zu verkaufen. So sollen Szenarien vermieden werden, in denen Nutzern, die beispielsweise eine App zur Gewichtsreduktion nutzen, Werbung für Abnehmprodukte angezeigt wird.

HealthKit könnte für Apple den Eintritt in den auf neun Milliarden Dollar geschätzten Mobile-Healthcare-Markt bedeuten. Das Unternehmen veröffentlichte erst im Juni dementsprechende Pläne. Seitdem befindet sich Apple in Gesprächen mit Experten des Mount Sinai Krankenhauses, der Cleveland Klinik sowie des Johns-Hopkins-Klinikums.

Kommentar: Mobile Health gilt als zukünftiger Wachstumsmarkt. Die durch elektronische Geräte wie Smartphones etc. gewonnenen Daten sollen Ärzten die Diagnose und Versorgung ihrer Patienten erleichtern sowie die Fernüberwachung der Vitalwerte ermöglichen. Apps, welche die Schlafdauer, den Gewichtsverlauf oder die beim Joggen gelaufenen Kilometer zählen, sind jedoch eher dem Bereich „Quantified Self“ zuzuordnen und für medizinische Zwecke eher von geringer Bedeutung. Angesichts der rasanten technologischen Entwicklung wird es jedoch nur eine Frage der Zeit sein, bis medizinisch relevante Daten über das Smartphone ermittelt und weiterverwendet werden. Gerade diese Daten sind besonders sensibel. Es ist fraglich, ob Regelungen wie die aktuellen Bestimmungen zum Datenschutz von Apple genug Schutz vor Missbrauch bieten. Ob die Erhebung und Speicherung medizinischer Daten überhaupt von profitorientierten Unternehmen übernommen werden sollte, ist eine weitere Überlegung wert. 

[ilink url=“https://developer.apple.com/app-store/review/guidelines/“]Link zur Quelle: (Apple)[/ilink]