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Die derzeitigen Wechselkurse verteuern Importe aus dem Ausland deutlich. So kostet ein Produkt für 100 Dollar aktuell 88,76 Euro, vor einem Jahr waren es dagegen nur 73,75 Euro. Davon ist auch der Sanitätsfachhandel betroffen, der Ware inzwischen deutlich teurer beschaffen muss. RehaVital mahnt, dass diese negativen Wechselkursbedingungen zu Lasten der Patienten gehen könnten und fordert die Krankenkassen auf, die Preise für Hilfsmittel nicht weiter zu drücken.

Neben dem schwächelnden Euro machen dem Sanitätsfachhandel auch wechselkursbedingte Preiserhöhungen der Hersteller zu schaffen, denn diese müssen Materialien und Rohstoffe am Weltmarkt gleichermaßen teurer beschaffen. Die höheren Einkaufspreise sind insofern kritisch, als dass Sanitätsfachgeschäfte (und Gesundheitsbetriebe) von den Kassen lediglich die vereinbarten, knapp kalkulierten Erstattungssätze erhalten. RehaVital teilte am 16. Juni in einem Statement mit, dass die rehaVital-Mitglieder besonders stark von dieser Diskrepanz betroffen seien. Geschäftsführer Ralf Kaspar Kemmerling forderte die Kassen auf, Augenmaß zu behalten und für Preisstabilität zu sorgen. „Es kann nicht der Wille der Kassen sein, diese Risiken auf die Schwächsten in dieser Kette, nämlich die Patienten, abzuwälzen. Darum fordern wir die Krankenkassen auf, mit uns in einen Dialog zu entsprechenden Lösungsansätzen einzutreten. Das ist von elementarer Bedeutung für die gesamte Branche und die Patienten.“

Kommentar: Innerhalb eines Jahres ist der Eurokurs um rund 16 Prozent gefallen. Die Deutsche Bank hält aufgrund niedriger Wachstumsraten und einem hohen Kapitalabfluss aus der Eurozone gar ein Abrutschen unter die Ein-Dollar-Marke bis 2017 für möglich. Importe, die in Dollar abgerechnet werden, würden damit noch weitaus teurer werden. Im Sanitätsfachhandel macht sich dies besonders bei hochpreisigen Hilfsmitteln wie Rollstühlen schnell bemerkbar. Bei Ausschreibungen werden so die Margen für den Sanitätsfachhandel noch stärker gedrückt, so dass sich eine Teilnahme für viele kleine Häuser dann nicht mehr lohnen dürfte.

 

[ilink url=“http://www.rehavital.de/service/presse/artikel/wechselkursrisiken-duerfen-nicht-zu-lasten-der-patienten-gehen/“] Link zur Quelle (rehaVital)[/ilink]