Susanna Kochskämper, eine Forscherin des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln hat einer Simulationsrechnung zufolge herausgefunden, dass die Beitragssätze in der GKV bis zum Jahr 2050 drastisch steigen werden. Durch den demografischen Wandel in der Gesellschaft sind 35 Prozent Wachstum ihre Prognose. In der Sozialen Pflegeversicherung (SPV) könnte der Anstieg laut Kochskämper sogar 63 Prozent betragen. Die Finanzierungslücke wird schon im Jahr 2020, gleichbleibendes Leistungsniveau und konstanter Steuerzuschuss vorausgesetzt, bei 20 Mrd. Euro in der GKV liegen. Trotz methodischer Unwägbarkeiten ist sie sich sicher, dass sich die Finanzierungslücke im Jahr 2050 bei knapp 61 Mrd. Euro einpendeln wird, diejenige der SPV bei etwa 17 Mrd. Dabei wir die Zahl der über 50-Jährigen von heute 31,2 auf 34,2 Mio. zur Jahrhundertmitte ansteigen. Pflegebedürftig wären ihrer Berechnung zufolge statt heute 2,6 Mio. Menschen dann vier Millionen. Besonders krass ist dann aber das Verhältnis zwischen GKV-Zahlern und beitragspflichtigen Rentnern: Im Jahr 2015 kamen auf 2,2 GKV-Zahler ein beitragspflichtiger Rentner, 2050 ist das Verhältnis 1,4 : 1. Kochskämper prognostiziert, dass weder Pflegevorsorgefonds noch Lohn- und Rentensteigerungen diese Entwicklung aufhalten können.
Quelle: Ärztezeitung