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Behandlungsprozesse in der Pflege müssen anders strukturiert werden, das fordert die Initiative Gesundheitswirtschaft (IGW) im aktuellen IGW-Trendreport-Extra. Es sei wichtig, dass die professionell Pflegenden selber die Verantwortung für die Optimierung der bestehenden Abläufe und Prozesse übernehmen. Durch die Arbeit nah am Patienten wüssten diese am Besten, wo Optimierungspotenzial umzusetzen sei.

„Es geht künftig nicht darum, mehr Geld und mehr Personal zu verteilen, sondern um knappe Ressourcen“, meint Professor Heinz Lohmann, Professor für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften im Report. Elf Thesen hat der Vorsitzende der IGW gemeinsam mit verantwortlichen Pflegemanagern formuliert. Diese sollen als Denkanstoß für die zukünftige Entwicklung in der Pflege gelten. Als zentraler Punkt wird hier eine Umstrukturierung von Behandlungsprozessen gefordert. Nicht die fehlenden Fachkräfte seien das Problem, vielmehr müsse es darum gehen, die vorhandenen Kräfte optimal zu nutzen. „Notwendig sind der Abbau von Hierarchien, eine sinnvolle Aufgabenverteilung und die kompetente Steuerung dieser Prozesse“, heißt es im Report. Wichtig sei es außerdem, Qualität und Produktivität gleichzeitig anzugehen. Auch sollen innovative Methoden und Technologien stärker in den Fokus gerückt werden. Hierfür seien auch neue Konzepte in der Aus- und Weiterbildung notwendig sowie eine verstärkte Ausdifferenzierung der einzelnen Qualifikationen. Ein erster Schritt sei mit der beginnenden Akademisierung der Pflegeberufe bereits getan.

Kommentar: Pflegekräfte in unternehmerische und strategische Entscheidungen einzubinden, ist aufgrund ihrer Erfahrung nur logisch: Aus dem Pflegealltag wissen sie am besten, was wichtig und notwendig ist. Im zunehmenden Wettbewerb von Pflege- und Gesundheitseinrichtungen gilt eine gute pflegerische Versorgung neben den ärztlichen Leistungen als Aushängeschild. Daher zahlt es sich in jedem Fall auf, Anstrengungen zur Verbesserung der Pflege zu unternehmen.