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Studien zufolge nutzen zur Zeit über 50 Prozent der jungen Menschen mit Typ-1-Diabetes eine Insulinpumpe. Grund dafür ist unter anderem die einfache und erfolgreiche Therapie, die vor allem bei Kindern – im Vergleich zu Therapien mit Pen oder Spritze – überwiegend positiv bewertet wurde. Aktuelle Studien und eine derzeitige Publikation im JAMA festigen diese These und zeigen zusätzlich, dass die Lebensqualität verstärkt bei Kindern mit Typ-1-Diabetes steigt.

Waren es 1995 nur 1 Prozent der Patienten, die die unter der Haut angebrachte Nadel nutzten, sind es heute schon über die Hälfte aller Diabetiker unter 20 und sogar über 90 Prozent bei den unter Sechsjährigen.

DDG Präsident Professor Dr. med. Dirk Müller-Wieland sieht die Insulinpumpe zurzeit als sicherste Methode für Patienten mit stark schwankenden Blutzuckerwerten. Der gleichen Meinung sind auch die Autoren der Studie im Journal of the American Medical Association. Über fünf Jahre wurden 35.500 Patienten mit Diabetes Typ 1 miteinander verglichen, die entweder klassisch mit Insulininjektionen oder mit Insulinpumpen behandelt wurden.

Die durch die Diabetes-Patienten-Verlaufsdokumentation (DPV) bezogenen Daten decken 80 Prozent aller Patienten mit Diabetes Typ 1 ab. So konnte DDG-Vorstandsmitglied und Oberarzt in der Diabetes-Ambulanz der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am Universitätsklinikum Tübingen, Professor Dr. med. Andreas Neu, zum Ergebnis kommen, dass Patienten mit Insulinpumpe weniger schwere Unterzuckerungen sowie seltener eine diabetische Ketoazidose aufweisen. Gleichzeitig konnten in einer Studie von Esther Müller-Godeffroy die positiven psychosozialen Effekte zwischen Kindern mit Diabetes und deren Eltern unter Beweis gestellt werden, da die Betroffenen von regelmäßigen Blutzuckerkontrollen und Insulin-Versorgungen befreit werden.

Experten der S3-Leitline empfehlen, zusätzlich bei schwankenden Blutzuckerwerten, unbefriedigenden glykämischen Kontrollen und oftmaligen Unterzuckerungen den Wechsel zur Insulinpumpe. Um eine derartige Therapie zu beginnen, müssen Eltern und behandelnde Ärzte ausreichend qualifiziert und informiert sein. Denn nur so ist eine Behandlung mit der Insulinpumpe von Erfolg gekrönt.