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Die Dr. Kaske Marketingberatung in München mit Schwerpunkt Versandapotheken und Pharma- und Healthcare-Branche hat in einer Analyse herausgefunden, dass der Versandhandel seit der Corona-Krisenzeit mit Erhöhung der Nachfrage verunsicherter Kunden nach vielen Arzneimitteln und OTC-Präparaten die Preise zum Teil drastisch erhöht hat. Eine gestiegene Nachfrage bei zum Teil knappem Angebot führte zu stark gestiegenen Preisen, so das Fazit der Analysten. Auch einem Apotheker aus NRW ist das bereits aufgefallen, der die Versand-Konkurrenz im Internet beobachtet hat. Demnach liegen jetzt Sonderangebote der Versender nur noch wenige Cent unter dem Listenpreis, wie das Beispiel des Präparates Bronchipret zeigt. Einige Preise veschiedener Arzneimittel liegen sogar deutlich über dem Wert des Vorjahres, wie zum Beispiel Paracetamol von Stada mit einem Plus von 75 Prozent, Sterillium mit 52 Prozent, Grippostad 27 Prozent darüber, Unizink 26 Prozent. Die Liste lässt sich noch weit fortsetzen. Kunden, die über Suchmaschinen wie Google Shopping oder Medizinfuchs recherchieren, dürfen sich über im Durchschnitt 17 Prozent beziehungsweise neun Prozent höhere Preise ärgern. Wenn sie direkt im Shop der großen Versender bestellen, liegen die Preise im Schnitt „nur“ sieben Prozent höher. Hierzu wurden die Preise der zehn gängisten OTC-Produkte der fünf führenden Versandapotheken ausgewertet. Amazon schoss unter dem Stichwort „Gewinnmitnahme“ den Vogel ab, denn der Online-Riese verlangte für Sterillium, das trotzdem nach zwei Tagen ausverkauft war, statt zwei Euro, wie über den Anbieter Praxisdienst für Ärzte, den zehnfachen Preis von 20 Euro. Aber nicht nur stationäre Apotheken kämpfen mit der Verfügbarkeit von Präparaten durch Lieferengpässe, auch der Versandhandel, denn einige Produkte wie Monapax gegen Reizhusten oder Sab simplex gegen Blähungen, ein Mittel gegen Migräne, etc. sind so gut wie nicht lieferbar. 

Quelle: www.apotheke-adhoc.de