Es ist allgemein bekannt, dass die Inkontinenzversorgung oft deutliche Schwachstellen aufweist. Eine Studie, die kürzlich in Berlin vorgestellt wurde, lässt nun die Betroffenen selbst zu Wort kommen. Was sie zu sagen haben bestätigt bisherige Erkenntnisse: Patienten erhalten meist zu wenige und qualitativ nicht ausreichende Produkte. Die Untersuchung soll als Ausgangspunkt für geplante Verbesserungsmaßnahmen dienen.
Das Global Forum on Incontinence (GFI), das vom 19. bis zum 20. April in Berlin stattfand, befasste sich mit der Frage, wie trotz Inkontinenz ein unabhängiges und würdevolles Leben möglich ist. Die dort vorgestellte Studie, die vom Netzwerk „Age Platform Europe“ in Zusammenarbeit mit dem Hygieneproduktehersteller SCA durchgeführt wurde, hatte dabei die Versorgung mit Inkontinenzprodukten im Fokus. Die Ergebnisse zeigen, dass sich ein Großteil der Patienten durch die von den Leistungserbringern zur Verfügung gestellten Produkte deutlich im Alltag eingeschränkt fühlt.
Ein Viertel der Befragten empfindet die Produkte als ungeeignet, um aktiv am Alltag teilzuhaben. 41 Prozent gaben an, dass sie die Windeln, Vorlagen etc. deutlich im Schlaf stören. 75 Prozent der Befragten zahlen außerdem zusätzliche Produkte aus eigener Tasche, womit das Sachleistungsprinzip letztendlich ad absurdum geführt wird. Bei der Versorgung werde zudem häufig über ihren Kopf hinweg entschieden: 40 Prozent der Studienteilnehmer gaben zu Protokoll, dass sie hier mehr Mitspracherecht wünschen.
[ilink url=“http://www.age-platform.eu/age-communication-to-the-media-press-releases-en-gb-6/2993-empowering-people-with-incontinence-and-their-carers-to-live-independent-and-dignified-lives“] Link zur Quelle (Age Platform Europe)[/ilink]