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Inkontinenzwindeln bieten Menschen, die unter starker Blasenschwäche leiden, ein Stück weit mehr Lebensqualität. Wichtig ist dabei das rechtzeitige Wechseln, um Hautschäden und Infektionen zu vermeiden. Bei bettlägerigen Patienten sind die Pflegekräfte dabei vor große Herausforderungen gestellt, insbesondere, wenn die Patienten dement sind oder sich aus anderen Gründen nicht mitteilen können. Eine neuartige, „smarte“ Windel soll dieses Problem lösen.

Die Forscher des Instituts für Bioengineering und Nanotechnologie (IBN) an der Agency for Science, Technologie and Research (ASTAR) in Singapur haben eine Windel entwickelt, die per SMS selbsttätig Alarm gibt, sobald es Zeit für einen Wechsel ist. Im Gegensatz zu den bisherigen Nässeindikatoren an den Windeln erfährt die Pflegekraft damit sofort, wann ein Windelwechsel angezeigt ist, und nicht erst, wenn sie den Pflegebedürftigen und die Windel direkt inspiziert. Das System verfügt über Feuchtigkeitssensoren, die drahtlos ein Signal an eine zentrale Plattform übermitteln, sobald sie mit Nässe in Berührung kommen. Die Plattform leitet anschließend das Signal in Form einer SMS an das Handy der Pflegekraft weiter.

Bisherige Studien mit dem Sensor haben ergeben, dass Patienten bis zu 90 Prozent weniger Zeit in nassen, schmutzigen Windeln liegen müssen als mit herkömmlichen Methoden. Die Forscher betonen, dass so nicht nur medizinische Komplikationen verhindert werden können, sondern auch die Würde der Patienten bewahrt werde.

 Kommentar: Das System bietet sowohl für die Pflegebedürftigen als auch für die Pflegekräfte Vorteile. Patienten laufen nicht mehr Gefahr, in einer nassen Windel liegen zu müssen, und dies vielleicht sogar über Stunden hinweg. Pflegekräfte können auf unnötige Kontrollen der Windel verzichten und sparen damit Zeit und Aufwand.

Auch wenn Inkontinenz heute noch immer ein Tabuthema ist, über das viele nur hinter vorgehaltener Hand sprechen, handelt es sich dabei keineswegs um eine Randerscheinung. Nach heutiger Schätzung sind weltweit zwischen 50 und 200 Mio. Menschen betroffen. In Deutschland sind nahezu 30 Prozent aller über 80-jährigen inkontinent. Inkontinenz gilt dabei als einer der häufigsten Gründe für die Einweisung in ein Pflegeheim.

[ilink url=“http://www.medicalnewstoday.com/articles/298235.php“] Link zur Quelle (Medical News Today)[/ilink]