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Ein Experte der Deutschen Gesellschaft für Neurointensiv- und Notfallmedizin (DGNI), Wolfgang Müllges, selbst leitender Oberarzt der Neurologischen Klinik und Poliklinik des Universitätsklinikums in Würzburg, warnt vor Schäden mit Langzeitfolgen nach Schlaganfällen, wenn nach der Akutbehandlung im Krankenhaus die Versorgung der Betroffenen im Anschluss nicht optimal verläuft. Er fordert daher eine enge Zusammenarbeit und einen interdisziplinären Austausch zwischen Akut- oder Intensivmedizinern und den anschließend behandelnden Rehamedizinern. Nur so ließen sich erhebliche Folgeschäden mit anschließender Pflegebedürftigkeit einschränken, denn 50 Prozent aller Schlaganfallpatienten, die einen schweren Schlaganfall überleben, bleiben mit schweren Behinderungen zurück, die es weitgehend zu vermeiden gilt. Heutzutage könnten viele Patienten dank der operativen Entfernung eines Blutpfropfs aus einem Blutgefäß (Thrombektomie) oder aber durch die medikamentöse Auflösung (Thrombolyse) gerettet werden, doch gäbe es immer noch deutliches Verbesserungspotenzial nach Akutinterventionen, wenn die Betroffenen die nächste Versorgungsstufe, sprich die Rehabilitation erreichen, erklärt Wolfgang Müllges. Datensätze und eine anschließende Analyse, die für beide Institutionen zugänglich wären, wobei spezifische Reha-Maßnahmen bereits in der Klinik Anwendung finden könnten, seien laut Müllges die Mittel für eine engere interdisziplinäre Zusammenarbeit. 

Quelle: Ärzteblatt