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Mehrere Analysen des Deutschen Krankenhausinstituts (DKI) haben zu dem Ergebnis geführt, dass 75 Prozent aller Krankenhäuser in Deutschland eine unzureichende Investitionsfähigkeit haben, weil keine hinreichende Finanzierung der Investitionskosten durch die einzelnen Bundesländer gewährleistet ist. Die Hälfte aller Investitionsausgaben werden demnach nur noch aus öffentlichen Mitteln bestritten, die andere Hälfte steuern die Krankenhäuser danach selber bei. Aber viele Investitionen sind aus Eigenmitteln, wie aus Überschüssen aus Leistungsentgelten, auch nicht finanzierbar, so die Studienlage des DKI. Die unzureichende Investitionsfinanzierung führt schon seit etwa zehn Jahren zu Verlusten der Krankenhäuser, von denen zwischen 30 und 50 Prozent Verluste verzeichnen. Andere Krankenhäuser machen zwar Gewinne, aber wenn sie Gewinne einfahren sind diese so gering, dass die Summe nicht zur Deckung des Investitionsbedarfes oder zur Finanzierung von Krediten reicht, so das Fazit der Analysten des DKI. Das Dilemma führt letztlich zu einem erheblichen Investitionsstau, besonders im Bereich der Digitalisierung. Dort sind viele Häuser schlecht aufgestellt. Nur weniger als die Hälfte der Krankenhäuser haben einheitliche E-Patientenakten und E-Medikationsunterstützungssysteme. Auch sind viele in telemedizinischen und telematischen Bereichen unterversorgt, denn Telekonsil und Telemonitoring sind noch nicht sehr weit verbreitet, aber auch die elektronische Entscheidungsfindung bei Diagnostik und Therapie, die IT-unterstützt werden müsste, hinkt hinterher. Hier fehlen auch Gelder, da nur 2,7 Millionen Euro öffentliche Förderquote als Investitionskosten durch die Bundesländer geflossen ist, obwohl zweieinhalb mal soviel benötigt würde, also etwa sieben Milliarden Euro pro Jahr über fünf Jahre hinweg. 

Quelle: Ärzteblatt