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Das E-Rezept befindet sich seit dem 1. Juli dieses Jahres in der Fokusregion Berlin und Brandenburg im Test, von der Ausstellung der Ärzte bis zum Einlösen von Patienten in Apotheken.  

Die Deutsche Apotheker Zeitung (DAZ) hat jetzt nach etwa zwei Monaten Testphase versucht herauszufinden, wie oft die elektronische Verordnung, die das Papierrezept ab Januar 2022 verpflichtend ersetzen soll, eingelöst wurde und wie viele Ärzte und Apotheken beteiligt sind. Ab Oktober soll die elektronische Verordnung bundesweit zum Einsatz kommen.

Die Zwischenbilanz der DAZ fällt dabei ernüchternd aus, weil niemand Rede und Antwort stehen will. Apothekenverbände in Berlin und Brandenburg sind wortkarg, ebenso wie die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) und der Versandhändler, die Shop-Apotheke. Alle verweisen auf die gematik, die sich aber anscheinend auch bedeckt hält, bis die Evaluierung abgeschlossen ist. Die gematik begründet ihre Zurückhaltung mit umfangreichen Tests, die erst noch zu bewerten sind und einer Erhöhung der Kapazitäten, um für die bundesweite Ausdehnung vorbereitet zu sein. Ob der Zeitplan eingehalten werden kann, weiß zur Zeit wohl niemand.  

Die gematik erklärt nur, dass erste Erkenntnisse schon gewonnen wurden, Anpassungen vorgenommen wurden und auch Änderungen zum Anpassungsbedarf. Des Weiteren arbeitet die gematik anscheinend mit Hochdruck an der E-Rezept-Verbesserung und Erprobung des gesamten Systems.  

Wie viele elektronische Verordnungen bislang im Umlauf sind und wie viele Ärzte und Apotheken genau teilnehmen, ist nicht klar. Die DAZ konnte auch bislang keine Apotheke ausfindig machen.  

Einige Experten haben Sorge, dass das komplette System kollabiert und nicht rechtzeitig an den Start gehen kann, ähnlich wie beim fast gescheiterten E-Rezept-Modell GERDA in Baden-Württemberg vor etwa zwei Jahren.  

Quelle: www.deutsche-apotheker-zeitung.de