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Der Pflegenotstand in Deutschland ist ein großes Problem. Laut einer Studie des Deutschen Instituts für angewandte Pflegeforschung gibt es allein in deutschen Pflegeheimen 17.000 offene Stellen. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) will den Fachkräftemangel in der Pflege auch mit ausländischen Pflegekräften beheben. Dies sei aber nur ein Baustein, um den Pflegenotstand zu beseitigen. Kritik erntete Spahn vor allem von Karl Lauterbach, SPD-Gesundheitspolitiker, der die schlechte Bezahlung von Pflegekräften anprangert. Eine bessere Bezahlung würde seiner Meinung nach den Pflegeberuf interessanter machen  und für mehr Qualität sorgen. Auch andere Politiker fordern ein umfassendes Programm für eine Offensive in der Pflege. Spahn kritisiert auch die zu lange dauernde Überprüfung und Anerkennung von Abschlüssen für ausländische Pflegekräfte und Ärzte. Stiftungsvorstand Eugen Brysch von der Deutschen Stiftung Patientenschutz ist aber ganz anderer Meinung, weil er glaubt, dass nicht die schleppende Anerkennung von Abschlüssen das Problem ist, sondern mangelnde Sprachkenntnisse von ausländischen Ärzten, die die seit 2015 eingeführten verschärften Tests nur zu 50 Prozent bestehen. Auch müssten diese Ärzte keine neue Approbation erwerben; deutsche Ärzte, die im Nicht-EU-Ausland tätig sind, aber sehr wohl. Außerdem prangert die Linken-Bundestagsfraktion die vielen Leiharbeitskräfte im Bereich der Pflege, im Rettungsdienst und in der Geburtshilfe an, die durchschnittlich sehr viel weniger verdienen als regulär Beschäftigte. Bundesweit waren es 2017 schon 10.181 Leiharbeitskräfte; 2014, also drei Jahre zuvor, nur 5.850.

Quelle: Apotheke-Adhoc