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Nach Auffassung von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) horten die gesetzlichen Krankenkassen zur Zeit zu viel Geld, weil sie über Geldreserven von mehr als 28 Mrd. Euro verfügen, welches durch Überschüsse erzielt wurde. Allein für das Jahr 2017 erwirtschaftete die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) einen Überschuss von 3,15 Mrd. Euro. Vor diesem Hintergrund sieht der Gesundheitsminister einen Anspruch der Versicherten auf dieses Geld und fordert die GKV auf, die Beiträge zu senken, damit die Geldpolster nicht noch größer werden, weil sich mittlerweile schon Geldreserven angesammelt haben, die größer sind als eine Monatsreserve. Würden die Kassen, wie vom Bundesgesundheitsministerium gefordert, die Beiträge um 0,3 Prozentpunkte senken, dann hätte jedes Kassenmitglied eine Entlastung von etwa 80 Euro zu verzeichnen. Dieser Betrag entspricht einer Entlastung von 4,4 Mrd. Euro für alle gesetzlichen Kassenmitglieder. Im Moment wird der feste Beitragssatz von 14,6 Prozent paritätisch finanziert, das heißt die eine Hälfte zahlt der Arbeitgeber, die Andere der Arbeitnehmer. Der Zusatzbeitrag, der von den Arbeitnehmern allein getragen wird und variabel ist, könnte demnächst auch paritätisch finanziert werden; die Überlegungen hierzu laufen. Der GKV-Spitzenverband kritisiert die Sichtweise von Jens Spahn, da für zwölf Mio. Versicherte bereits zum 1. Januar 2018 Beitragssenkungen stattgefunden haben.

Quelle: Pharmazeutische Zeitung