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Die Fachzeitschrift „Gut Microbes“ berichtet, dass Forschende der Harvard T.H. Chan School of Public Health herausgefunden haben, dass es einen Zusammenhang zwischen der Ernährung, dem Darmmikrobiom und dem Risiko, Darmkrebs zu bekommen, gibt. Demnach senken Joghurt und fermentierte Milchprodukte das Risiko, an einem proximalen und distalen kolorektalen Karzinom zu erkranken. Der langfristige Verzehr von zwei bis drei Portionen oder mehr in der Woche, könne vor allem niedrigere Raten des proximalen Dickdarm-Krebses bewirken, haben die WissenschaftlerInnen um Studienauto Dr. Andrew T. Chan analysiert: Sie berufen sich dabei auf Daten von Studien der „Nurses`Health Study“ (NHS) und der Health Professionals Follow-up Study (HPFS), mit denen TeilnehmerInnen über einen sehr langen Zeitraum medizinisch überwacht wurden. Abgefragt wurden Beteiligte der Analyse zu Lebensstilen und Krankheiten, aber auch zur Ernährung und zum Joghurt- und Milchkonsum. Zudem fanden regelmäßige Gewebeproben-Analysen und Mengenermittlungen zur Bifidobakterium-DNA im Tumorgewebe statt. In der Nachbeobachtungszeit traten danach 3.079 Fälle von Darmkrebs auf. Zu 1.121 PatientInnen lagen auch Daten von Bifidobakterien im Darmgewebe vor: 346 von ihnen hatten ein Bifidobacterium-positives Ergebnis (31 Prozent) und 775 eine Bifidobacterium-negatives (69 Prozent). Die Forschenden fanden heraus, dass der Schutz vor Dickdarmkrebs vor allem für Bifidobacterium-positive Tumore gilt und dass es einen Zusammenhang mit früheren Studien zum Schutz vor Adenomen bei Männern gibt, weil Männer häufiger an Darmkrebs erkranken als Frauen. Fazit: Die antitumorale Wirkung ist wahrscheinlich auf den regelmäßigen Joghurt-Verzehr zurückzuführen. Auch ist das Risiko, an Darmkrebs zu erkranken niedriger, wenn Bakterien dieser Art mit schützender Wirkung für die Darmflora verzehrt werden. Bei der spezifischen Untergruppe der Bifidobacterium-positiven Fälle des proximalen Dickdarmkrebses beobachteten die WissenschaftlerInnen genau diese Schutzfunktion von Joghurt-Produkten.  

Quelle: heilpraxis.net