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Eine Studie in Current Biology mit 13 Personen ist zu dem Ergebnis gekommen, dass der Kalorienverbrauch eines Menschen sich mit der Tageszeit ändert. So haben die Probanden nachmittags und am frühen Abend 10 Prozent mehr Kalorien verbrannt als in den frühen Morgenstunden.

Die Teilnehmer wurden in einem speziellen Labor untersucht, um unabhängig von Aktivität, Schlaf-Wach-Zyklen und Ernährung Veränderungen im Tagesverlauf des Stoffwechsels zu ermitteln. Die Teilnehmer wussten nicht, wie spät es war, hatten kein Fenster, Telefon oder Internet. Zudem wurden die Zeiten, zu denen sie zu Bett gingen und aufstanden, 3 Wochen lang jede Nacht um vier Stunden verschoben. Demgegenüber hatten sechs Menschen einer Kontrollgruppe einen üblichen 24-Stunden-Rhythmus.

Co-Autorin Jeanne Duffy vom Brigham and Women’s Hospital sagt, dass die innere Uhr eines Körpers nicht mit dem 28-Stunden-Rhythmus mithalten kann und daher in einer eigenen Geschwindigkeit schwankt. So konnten die Forscher die Stoffwechselrate zu allen verschiedenen biologischen Tageszeiten messen. Am meisten Energie (60 bis 70 Prozent) verbraucht der Mensch im Ruhemodus, zum Beispiel für die Atmung, und das nachmittags bis abends wesentlich mehr als in der späten biologischen Nacht.

Ein weiteres Ergebnis der Forschung:  der respiratorische Quotient (RQ) der Teilnehmer variiert in Abhängigkeit der zirkadianen Phasen. Dieser war am Abend am niedrigsten und am Morgen am höchsten.

Kirsi-Marja Zitting vom Brigham and Women’s Hospital in Boston und Erstautorin zeigte sich von den Ergebnissen “ dass das Gleiche zu einer Tageszeit so viel mehr Kalorien verbrannte als zu einer anderen Tageszeit“ überrascht. Duffy machte deutlich, „nicht nur was wir essen, sondern auch wann wir essen und wann wir ruhen, wirkt sich darauf aus, wie viel Energie wir als Fett verbrennen oder speichern“. Dass für die allgemeine Gesudheit regelmäßige Gewohnheiten beim Essen und Schlafen wichtig sind, ist die logische Konsequenz der Ergebnisse.

Ärzteblatt