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Niederländische Mediziner von der Erasmus Universität in Rotterdam haben in einer Ernährungsstudie über Jahre hinweg beobachtet, dass gesunde und ausgewogene Kost das Hirn ein wenig vor dem Altern schützt. Einige der 4.213 Probanden zwischen 45 und 97 Jahren hatten den Berechnungen nach zum Ende der Beobachtungsstudie zwei Milliliter mehr Hirnvolumen als diejenigen, die in der Studie nicht so positiv abgeschnitten haben. Das entspricht rein rechnerisch mehr als einem halben Jahr Altern. Die Forscher haben zudem in ihren Langzeitstudien mit Hilfe einer Bewertungsskala zwischen 0 und 14 herausgefunden, dass Menschen mit einem größeren Hirnvolumen über gesteigerte geistige Fähigkeiten verfügen. Allerdings seien weitere Untersuchungen notwendig, um den genauen Zusammenhang zwischen der Qualität der Ernährung und der Hirngesundheit genauestens zu klären. Unumstritten ist jedoch die Tatsache, dass Lebensmittel wie viel Obst, Gemüse, Milch- und Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte, Nüsse und Fisch zur Hirngesundheit beitragen. Auch der mediterranen Ernährung bemessen die Wissenschaftler einen hohen Stellenwert. Die Teilnehmer der Studie erreichten im Schnitt einen Wert von sieben, wobei sich der Wert nur anhand von Beobachtungen und Erinnerungen der Probanden festmachen ließ. Zudem wurde das Hirnvolumen der Teilnehmer mittels Daten von Kernspintomographen ermittelt, auch um zu sehen, ob schon mal Läsionen in der weißen Substanz, kleine Hirninfarkte oder minimale Hirnblutungen aufgetreten sind. Das Hirn eines Menschen schrumpft jährlich um 3,6 Milliliter, sodass sich herausstellen lässt, dass der Vorgang des Alterns durch gesunde Ernährung minimal gebremst werden kann. Die Ernährungsstudie zeigt aber auch deutliche Schwächen, da sie in erster Linie nur auf Beobachtungen beruhte und die Erinnerungsabfrage der Teilnehmer zum Teil lückenhaft war oder Fragen nicht ganz ehrlich beantwortet wurden.

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