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Die Epidemiologin Annette Langer-Gould von der Stanford University hat herausgefunden, dass Frauen, die lange stillen, sprich 15 Monate oder auch länger, nur halb so häufig an Multipler Sklerose (MS) erkranken. In einer Fall-Kontroll-Studie untersuchte und verglich sie hierzu gesunde Frauen und Frauen, die an MS oder dem Vorstadium CIS (klinisch isoliertes Syndrom) leiden. In anderen Studien von Langer-Gould zeigte sich, dass der Verzicht auf das Stillen in den ersten zwei Monaten nach der Geburt das Risiko für einen MS-Schub verfünffacht. In der Schwangerschaft haben Frauen mit MS allerdings deutlich seltener Krankheitsschübe; in der postpartalen Phase, also nach der Geburt des Kindes, steigt das Risiko für neue Schübe, wenn die Mütter mit MS nicht stillen. Aber auch das späte Auftreten der Regelblutung in der Pubertät nach dem 15. Lebensjahr (Menarche) ist ebenfalls ein protektiver Faktor. Einen Zusammenhang sehen Experten im Ausbleiben der Ovulation, also des Eisprungs. Doch interessant ist, dass die Gesamtheit aller Ovulationen im Verlauf des Lebens von Frauen keinen Einfluss auf das Risiko an Multipler Sklerose zu erkranken hat. Keinen Einfluss an MS zu erkranken haben ebenso die Einnahme hormoneller Kontrazeptiva, die Anzahl der Schwangerschaften und das Alter der Frauen bei der ersten Geburt, fand die Epidemiologin heraus.

Quelle: Ärzteblatt