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Die Deutsche Allergieliga betont anlässlich des heutigen Welt-Asthma-Tages, dass Erkrankungen der oberen Atemwege, ausgelöst durch allergische Reaktionen, durchaus vermeidbar sind, wenn die Ursache an der Wurzel gepackt wird. Patienten, die durch Heuschnupfen und von Hausstaubmilben geplagt werden, nehmen in der Regel freiverkäufliche Medikamente mit Antihistaminika ein, um Beschwerden wie Augenjucken, Nasenverstopfung, Husten und vieles mehr zu bekämpfen. Sie verschaffen sich somit Linderung ihrer Symptome ohne die Ursache zu bekämpfen, weil in 30 Prozent aller Fälle ein sogenannter Etagenwechsel stattfindet, das heisst, der Betroffene bekommt vielleicht irgendwann allergisches Asthma. Menschen, die unter bestimmten ausgeprägten Symptomen wie Husten, Luftnot oder sogar pfeifende Atemgeräusche leiden, sollten sich einer allergologischen Diagnostik in Form eines Prick-Tests, eines Bluttests auf IgE-Antikörper oder einer nasalen Provokation beim Arzt unterziehen. Eine dann folgende notwendige Hyposensibilisierung in Form einer spezifischen Immuntherapie, subkutan (SCIT) oder sublingual (SLIT), ist die einzige Möglichkeit, die Allergie auf Gräser- und Birkenpollen, Hausstaubmilben, seltener gegen Beifuß- und Ambrosiapollen sowie Tierhaare in den Griff zu bekommen. Bei einer Hyposensibilisierung, auch umgangssprachlich Allergie-Impfung genannt, werden durch die Überreaktion des Körpers auf ein bestimmtes Allergen in kontrollierter Menge die Krankheitssymptome nach und nach abgemildert. Durch Konfrontation des körpereigenen Immunsystems mit dem allergieauslösenden Stoff gewöhnen sich die Abwehrzellen an die fremden Substanzen, sodass die Hyposensibilisierung einer Art Training mit Erhöhung der Toleranzgrenze ähnelt. 10 Prozent aller Allergie-Patienten würden für solch eine spezifische Immuntherapie in Frage kommen, so Professor Randolf Brehler vom Universitätsklinikum Münster in einer Mitteilung der Deutschen Allergieliga. 

Quelle: Pharmazeutische Zeitung