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Die Zahl der Medizinischen Versorgungszentren (MVZ) steigt weiter, das zeigt die Statistik der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV). Zum 31. Dezember 2014 gab es in Deutschland insgesamt 2.073 MVZ, darunter 843 MVZ unter Krankenhaus-Trägerschaft. In den Einrichtungen arbeiteten zu diesem Zeitpunkt 12.119 angestellte sowie 1.346 Vertragsärzte. Die Anzahl der angestellten Ärzte steigt seit 2006 stärker als die der Vertragsärzte, vor allem in den Krankenhaus-MVZ arbeiten Ärzte hauptsächlich in einem Anstellungsverhältnis. Auch die durchschnittliche Größe von MVZ steigt stetig. Während im Jahr 2004 noch 3,6 Ärzte in einem MVZ arbeiteten, waren es 2014 schon 6,5 Ärzte. In die Erhebung flossen die Daten der 17 Kassenärztlichen Vereinigungen ein.

Kommentar: Bislang mussten MVZ fachübergreifend aufgestellt sein, im Rahmen des aktuellen Versorgungsstärkungsgesetzes wurde diese Regelung gelockert. Künftig sind auch fachgleiche MVZ möglich. Der Gesetzgeber erhofft sich dadurch insbesondere in strukturschwachen Regionen eine bessere ärztliche Versorgung. Der Entschluss wurde dahingehend kritisiert, dass fachgleiche MVZ mit dem ursprünglichen Gedanken, nämlich den Patienten eine fachübergreifende Versorgung aus einer Hand zu bieten, nicht mehr viel gemein hätten. Dabei könnte diese Regelung zu der steigenden Zahl von MVZ beigetragen haben. MVZ liefern Ärzten einen Anreiz, sich niederzulassen, da sie im Gegensatz zu einer regulären Praxis sowohl eine Kostenersparnis als auch eine Einnahmensteigerung bieten können. Generell stellt die Kooperation in einem MVZ für Ärzte eine vorteilhafte Lösung dar, besonders wenn es sich um Fachgruppen handelt, die hohe Investitionen in eine Praxis leisten müssen, wie Anästhesisten oder Neurologen. Auch eine stärkere Marktposition sowie flexiblere Arbeitszeiten stehen auf der Habenseite. Im Gegensatz zu  Gemeinschaftspraxen (19.000) und Einzelpraxen (82.112) fristen MVZ dennoch immer noch ein Nischendasein.

[ilink url=“http://www.kbv.de/html/423.php“] Link zur Quelle (KBV)[/ilink]