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Mit Hilfe des Krankenhauszukunftsgesetzes (KHZG) soll die Digitalisierung in Krankenhäusern und Kliniken Deutschlands vorangetrieben werden. Doch die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) und der Bundesverband Gesundheits-IT (BVITG e.V.), der die führenden IT-Anbieter im Gesundheitswesen vertritt, üben Kritik an der IT-Projektumsetzung, weil der Zeitplan für den Ausbau der Digitalisierung zu straff gesetzt ist: Die Umsetzung der Förderprojekte hinkt hinterher und gleichzeitig die Auszahlung der Gelder.  

Das Projekt wird mit 4,5 Milliarden Euro im Rahmen eines Förderprogramms zur Digitalisierung der Krankenhäuser unterstützt. 91 Prozent aller Plankrankenhäuser, das sind 1.616, beteiligen sich an der gezielten Aktion, die aber in Antrags- und Bewilligungsverfahren zu bürokratisch und zu föderal ist. Fachleute fordern einheitlichere Maßstäbe und ein Profitieren von Krankenhäusern und IT-Unternehmen gleichzeitig. Auch die Patientenversorgung und der Mehrwert, der dahintersteckt, sei laut Expert:innen nicht zu vernachlässigen.  

Damit die Krankenhäuser auch international konkurrenzfähiger werden, wurde ein Reifegradmodell ausgearbeitet, dessen Fortschritte regelmäßig dokumentiert werden müssen. Die Reifegradmessung führt das Konsortium „DigitalRadar“ aus, das einzelne Krankenhäuser am Digitalisierungsfortschritt bemisst. Die Bestandsaufnahme, das heißt, die erste Reifegradmessung ist bereits erfolgt.  

BVITG-Expert:innen fordern aber eine Reifegradmessung alle vier Jahre, auch um versorgungsorientierte Maßnahmen besser einschätzen zu können. Positive Effekte des KHZG sollten zudem effektiver für Industriezweige im Gesundheitswesen genutzt werden. Bei Nichterreichen der Ziele empfiehlt der BVITG genau wie die DKG keine Sanktionen für solche Krankenhäuser, dennoch aber monetäre Anreize für Einrichtungen, die das Ziel erfüllt beziehungsweise übererfüllt haben.  

Quelle: www.e-health-com.de