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Forscher der Georg-August-Universität in Göttingen und Wissenschaftler auf dem Gebiet der Künstlichen Intelligenz (KI) von Siemes Healthineers arbeiten in Kooperation an einer sogenannten digitalen Biopsie, um molekulare Veränderungen in Tumoren von krebskranken Menschen besser, schneller und auch nicht so kostenintensiv erkennen zu können. Das Gemeinschaftsprojekt, das Cancer Scout heißt, wird dabei mit 9,6 Millionen Euro vom Bundesforschungsministerium (BMBF) unterstützt, das in weitere 61 Projekte mit insgesamt 90 Millionen Euro investiert. Das Krebsforschungsprojekt gilt danach als Revolution, denn 500.000 Krebsneuerkrankungen in Deutschland pro Jahr setzen 1200 Pathologen vor große Herausforderungen, die mit Hilfe der digitalen Biopsie-Methoden effektiver flächendeckend machbar seien, erklären der Leiter „New Business Development and Planning“, Christian Wolfrum von Siemens Healthineers, und Professor Philipp Ströbel, der Direktor der Pathologie in Göttingen. Maßgeschneiderte Krebs-Maßnahmen im Hinblick auf die Therapie sind so nach molekular-genetischer Untersuchung von Tumorgewebe inklusive Biomarker-Suche möglich, denn jeder Krebspatient hat eigene charakteristische Veränderungen seiner Zellen, die mittels genauer digitaler Biopsie – histolologische Tumorpräparate bleiben danach Voraussetzung – entschlüsselt werden können und nicht nur zur Verbesserung der Diagnostik beitragen, sondern auch die zielgerichtete oder personalisierte Krebstherapie auf den Kopf stellen können. Das Training des künstlichen neuronalen Netzes des BMBF-Projektes Cancer Scout findet mittels radiologischer Aufnahmen statt, die den Wissenschaftlern in Hülle und Fülle vorliegen. Eine Datenbank mit einer Milliarde Aufnahmen sorgt für die trainingsrelevanten Daten, wie Daten aus der Pathologie (Lehre von krankhaften Zuständen im Körper und deren Ursachen), der Genomik (Entschlüsselung des kompletten DNA-Satzes, der Erbeigenschaften) und der Proteomik (Gesamtheit aller Proteine in einer Zelle).

Quelle: www.kma-online.de