Im Essener Klinikum geht man seit einiger Zeit aus ernährungsmedizinischer Sicht andere Wege. Statt Fertigprodukte und zerkochte Produkte zu den Mahlzeiten anzubieten, sind die Patienten Teil eines Therapiekonzeptes, das sich mit gesunder Ernährung im Krankenhaus und nach dem Aufenthalt im Krankenhaus, in Form von praktischen Kochkursen für zuhause beschäftigt. Professor Gustav Dobos, der Direktor an den Kliniken-Mitte für Naturheilkunde und Integrative Medizin und sein Team, zu dem eine Ordnungstherapeutin, eine Ernährungswissenschaftlerin und ein Küchenkoordinator gehören, haben diese Idee des Sattwerdens mit Hilfe von mediterraner Küche hin zu einem gesunden Lebensstil entwickelt, um Patienten zu ermutigen, im Hinblick auf die Ernährung, mehr auf sich zu achten. Denn die Veränderung des Lebensstils mit guter Ernährung in Form von reichlich Obst und regionalem Biogemüse sowie wenig Fleisch und gesunden Fetten trägt auch zur Prävention von Krankheiten mit bei. Die ausgewogene und leckere Vollwertkost, die täglich ein Viertel der Patienten des Klinikums und die Mitarbeiter mit 1450 Mittagessen genießen dürfen, ist ausgewogen sowie frisch und kostet im Schnitt elf Euro. Ein normales Mittagessen im Krankenhaus dagegen nur acht Euro. Doch gefährden wirtschaftliche Zwänge das Wohl der Patienten, so die Expertenmeinung. Die mediterrane Vollwertküche wird nach dem Prinzip „cook and chill“ zubereitet,; es bleiben wichtige Nährstoffe erhalten und das Gemüse beispielsweise bleibt auch knackig: 80 Prozent der Mahlzeiten werden vorgegart, auf drei Grad abgekühlt, ausgeliefert und dann wieder erwärmt. Außerdem schult die Essener Klinik ihre Patienten zur Entlassung.
