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Die US-Investmentbank Goldman Sachs ist beim Krankenhausbetreiber Rhön-Klinikum eingestiegen und hat 3,02 Prozent der Stimmrechte erworben. An eine Übernahme des Rhön-Klinikums sei nicht gedacht. Das Anteilspaket diene lediglich für Investmentfonds, die das Institut als Vermögensverwalter aufgelegt hat.

Goldman Sachs ist bei weitem nicht der einzige Anteilseigner bei den Franken. Der Krankenhaus-Zulieferer B. Braun hat seinen Anteil an Rhön im November letzten Jahres auf mehr als 15 Prozent aufgestockt und angekündigt, weitere Aktien der Klinikkette zu kaufen. Auch die Konkurrenten Asklepios und Fresenius sind jeweils mit rund fünf Prozent an Rhön beteiligt.

Rhön-Gründer Eugen Münch, der mit seiner Familie 12,5 Prozent an dem Konzern hält, will die Eigenständigkeit von Rhön bewahren und an Bord bleiben. „Freiwillig ziehe ich mich nicht zurück“, sagte er im November. Rhön will sich künftig auf große Krankenhäusern und spezialisierte Kliniken konzentrieren, die bei der Behandlung bestimmter Erkrankungen führend sind.

Kommentar: Von den derzeit 2.017 Kliniken sind rund ein Drittel in Besitz privater Klinikbetreiber (697). Hier dominieren die Big Four bestehend aus Fresenius, Rhön, Asklepios und Sana Kliniken den Markt. Mit der Übernahme einiger Kliniken von Rhön hat Fresenius seinen Marktanteil geschätzt auf 7-8 Prozent im gesamten Klinikmarkt ausgebaut.

Der Einstieg des US-Investmentfirma zeigt deutlich einen Vorteil der privat geführten Kliniken. Mit dem Zugang zum Kapitalmarkt hat Rhön die Möglichkeit, Investitionen in die Zukunft der Krankenhäuser und MVZ schnell zu finanzieren. Demgegenüber ziehen sich die Länder zunehmend aus der Finanzierung der öffentlichen Kliniken zurück und verursachen so den Innovationsstau in den meisten deutschen Kliniken. Dennoch muss bei Rhön abgewartet werden, inwiefern die unterschiedlichen Anteilseigner eine gemeinsame Entscheidungsfindung bei künftigen Strategien beeinflussen und ggfls. erschweren werden.

[ilink url=“http://www.wiwo.de/unternehmen/handel/nach-spekulationen-goldman-sachs-steigt-bei-rhoen-klinikum-ein/9485484.html“] Link zur Quelle (WiWo.de)[/ilink]