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Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in der Alzheimer-Forschung haben zurzeit eine optimistische Grundstimmung, denn mit dem experimentellen Medikament Lecanemab der Pharmaunternehmen Eisai aus Japan und Biogen aus den USA wurde bislang eine positive Wirksamkeit verbunden.  

An bisher 1.795 TeilnehmerInnen der klinischen Phase III-Studie konnte gezeigt werden, dass der Wirkstoff Lecanemab, als Antikörper zur passiven Immunisierung verabreicht, das charakteristische Eiweiß Beta-Amyloid im Gehirn von Betroffenen im frühen Krankheitsstadium abbauen kann. Die Ablagerungen im Gehirn von Alzheimer-Erkrankten zeigen nämlich die für diese Krankheit typischen Proteinstrukturen, gegen die Lecanemab zielgerichtet wirkt. Die Wirksubstanz greift somit in den Mechanismus der Erkrankung ein, was neu ist, denn bisherige Medikamente konnten nur die Hirnleistung der Erkrankten stimulieren oder Begleiterscheinungen wie Depressionen therapieren.  

Die Forschenden sind allerdings noch vorsichtig optimistisch, denn es ist bis dato nur eine moderate 27-prozentige Steigerung der Hirnleistung nach 18-monatiger Anwendung des neuen Wirkstoffs zu erkennen, das ergab die Analyse. Auch kann Lecanemab die Betroffenen im Frühstadium nicht heilen, sondern die Erkrankung im besten Fall verzögern.  

Die Alzheimer-ForscherInnen wurden bei ihrer Arbeit von Dr. Linda Thienpont als Leiterin der Wissenschaft bei der Alzheimer Forschung Initiative e. V., kurz AFI, begleitet. Die Initiative hat bislang schon 327 Projekte mit 13,3 Millionen Euro an Spendengeldern gefördert und stellt zudem Informationsmaterial für Betroffene zur Verfügung. Unter www.alzheimer-forschung.de können sich Interessierte mit und ohne Alzheimer-Erkrankung informieren und sogar Infomaterial anfordern, das kostenlos angeboten wird. Über 900.000 Ratgeber hat die Initiative bereits verteilt.  

Ende November findet eine Alzheimer-Fachkonferenz statt, auf der weitere wichtige Details nach Auswertung der Datenlage bekannt gegeben werden.  

Quelle: presseportal.de