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Ein Streit zwischen den Wohlfahrtsverbänden der AWO und der Diakonie im Bundesland Niedersachsen mit den Krankenkassen wird unter Umständen dazu führen, dass beide Anbieter die ambulante Pflege aufgeben. Der Diakonische Dienstgeberverband (DNN) teilte gerade erst dem Norddeutschen Rundfunk die Gründe dafür mit. Demnach zahlen die Wohlfahrtsverbände ihrem Pflegepersonal beziehungsweise ihren Mitarbeitern Tariflöhne. Sie werden aber allem Anschein nach von den Kassen unter Druck gesetzt, die Löhne zu drücken, da andere ambulante Pflegedienste, die nicht tarifgebunden zahlen, ihre Leistungen kostengünstiger anbieten würden. Diese Konkurrenz bedroht die tarifgebundenen Anbieter so sehr, dass sie einen Ausstieg in Erwägung ziehen, weil fast ein Drittel rote Zahlen schreiben; dazu gehört auch die Caritas. Den Krankenkassen habe man bereits im Jahr 2017 zur Beilegung des Konfliktes ein detailliertes und transparentes Kostenmodell überbracht, so die Wohlfahrtsverbände. Der Verband der Ersatzkassen e.V. (vdek) weist die Kritik allerdings zurück, da nach Meinung der Ersatzkassen die Wohlfahrtsverbände selbst an ihrer finanziellen Lage schuld sind, da viel zu viel Geld in externe Beratungen gesteckt wird. 

Quelle: Ärztezeitung