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Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (IW) prognostiziert in seiner gerade veröffentlichten Konjunkturprognose Frühjahr 2017 für die gesetzliche Krankenversicherung ein Defizit zum Jahresende von zwei Mrd. Euro, für 2018 sogar von fünf Mrd. Euro. Diese düstere Einschätzung kann das Bundesgesundheitsministerium (BMG) jedoch nicht teilen, es warnt sogar vor Schätzungen und Hochrechnungen. Um seriöse Aussagen zur Finanzentwicklung zu machen, muss man erst einmal die Zahlen des Schätzerkreises Ende Oktober vorliegen haben, das sagt ein Sprecher. Die gesetzliche Krankenversicherung hat laut BMG Finanz-Reserven von 25 Mrd. Euro aus Gesundheitsfonds und Krankenkassenbeiträgen. Nach Meinung des IW ist die soziale Pflegeversicherung viel besser aufgestellt, hier gibt es für 2017 einen Überschuss von vier Mrd. Euro und für 2018 von drei Mrd. Euro, dabei sind allerdings noch nicht die Ausgaben berücksichtigt, die durch die Umstellung von Pflegestufen zu Pflegegraden anfallen werden. Laut IW kommt es deshalb zu einem Plus im Prognosezeitraum, weil der Beitragssatz der sozialen Pflegeversicherung um 0,2 Punkte auf 2,55 Prozent angehoben wurde, die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten weiter gewachsen ist und die Steigerung der beitragspflichtigen Entgelte für wachsende Beitragseinnahmen sorgt.

Quelle: Ärzteblatt