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In Hessen, im dortigen Rhein-Main-Gebiet, läuft gerade ein Modellprojekt nach estnischem Vorbild an, bei dem der Ärztliche Bereitschaftsdienst der Kassenärztlichen Vereinigung, KVH, in Zusammenarbeit mit drei großen Kassen wie der AOK Hessen, der DAK-Gesundheit sowie der Techniker Krankenkasse (TK) in Hessen Videosprechstunden gepaart mit E-Rezept-Ausstellungen anbietet. Eingebunden sind ferner der Hessische Apothekerverband (HAV) mit momentan 100 teilnehmenden Apotheken vor Ort sowie der Abrechnungs- und IT-Dienstleister Optica, der für die technische Umsetzung des Pilotprojektes verantwortlich ist. Unterstützung bekommt das Dienstleistungsunternehmen Optica vom estnischen IT-Systemhaus Nortal, welches langjährige Erfahrung mit derart komplexen Systemen hat. Digitale Sprechstunden sind ein Segen für Patienten, die beispielsweise in Zeiten der Sars-CoV-2-Pandemie mit erkältungsähnlichen Symptomen in den ärztlichen Bereitschaftsdienst oder in Praxen kämen. Die Symptome, die der Patient gerade hat, müssen allerdings für eine Videotelefonie prädestiniert sein. Die Nutzer der digitalen Sprechstunde müssen dazu Computer, Smartphone oder Tablet bereitstellen und bedienen können. Sie müssen sich zudem, wenn sie über 18 Jahre alt und geschäftsfähig sind, und das gilt auch für das E-Rezept, registrieren lassen. Voraussetzung ist ferner, dass die Patienten bei einer der drei beteiligten Krankenkassen versichert sind. Das E-Rezept lässt sich dann über das sogenannte eRezept-Portal mit Namen „More“ verwalten. Die zur Zeit 100 teilnehmenden Apotheken – das Konzept soll demnächst in ganz Hessen ausgeweitet werden – sind auch dazu verpflichtet, eine Registrierung im eVerordnungsportal abgeschlossen zu haben, wenn sie die Kooperation eingehen wollen. Detallierte Informationen finden Apotheker dazu über den HAV. Den Patienten mit Symptomen wie Erkältungen oder Hautausschlägen, die gut per Videotelefonie zu diagnostizieren sind, werden auf diese Weise lange Wege zum Arzt und Apotheker mit persönlicher Weiterleitung des Rezeptes in Papierform erspart. So ist eine flächendeckende und langfristige Versorgung gesichert. Ferner wird durch die Reduzierung der persönlichen Kontakte die Qualität der Gesundheitsversorgung der Zukunft in Deutschland verbessert, davon ist der Vorstandsvorsitzende der KVH, Frank Dastych, und andere Mitstreiter der Kooperationspartner auf jeden Fall voll überzeugt. 

Quelle: www.apotheke-adhoc.de