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Eine Krankenhausstudie der Unternehmensberatung Inverto aus dem Jahr 2017, die sich mit der Identifizierung und Bewertung von Potenzialen zur Kostensenkung und Prozessoptimierung beschäftigt, hat herausgefunden, dass die Sachkosten in deutschen Krankenhäusern von 2002 bis 2017 um 86 Prozent gestiegen sind. Dabei stiegen die Sachkosten im gleichen Zeitraum schneller als die Personalkosten; diese erhöhten sich um nur 54 Prozent. Die Analyse der Finanzkennzahlen der Beratungsgesellschaft Inverto ergab weiterhin, dass die Krankenhäuser in Zukunft gezwungen sind ihre Kosten zu reduzieren, um wirtschaftlich zu bleiben. Größere Krankenhäuser mit über 1.000 Betten haben höhere Sachkosten für Verbandmittel, OP-Besteck, Desinfektionsmittel und vieles mehr als mittlere und kleine Kliniken mit weniger als 500 Betten. Das Krankenhausstrukturgesetz bewertet allerdings die Fallpauschalen für Sachkosten geringer als die der Pflegekosten, sodass die Beratungsgesellschaft einen höheren Kostendruck für diese Kliniken prognostiziert. Ziel der Kliniken muss es in Zukunft sein, Beschaffungskosten zu reduzieren und Prozesse zu optimieren, um kostendeckend zu arbeiten. Einen neuen Weg geht zum Beispiel das englische Gesundheitswesen, National Health Service (NHS). Hier werden Einsparpotenziale über einen zentralen Einkauf generiert. Auch in Deutschland wäre solch ein Modell nach britischen Vorbild denkbar, um die Sachkosten zu reduzieren.

Quelle: Ärztezeitung