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Aus der aktuellen jährlichen Krankenhaus-Studie der Unternehmensberatung Roland Berger geht hervor, dass die Zahl der Krankenhäuser, die rote Zahlen schreibt, stetig steigt. Waren es 2023 etwa die Hälfte aller Kliniken, die einigermaßen rentabel waren, machen im Jahr 2025 75 Prozent aller stationären Einrichtungen Verluste, mit einem hohen finanziellen Bedarf in Milliardenhöhe. Bei den öffentlichen Einrichtungen arbeiten sogar 90 Prozent nicht wirtschaftlich. Peter Magunia, als Experte bei Roland Berger und Leiter des Bereiches HealthCare, glaubt, dass nur eine Transformation der Krankenhaus-Landschaft die stationäre Gesundheitsversorgung hierzulande aufrechterhalten kann, das ergab auch die Befragung von 850 Führungskräften des Krankenhauswesens. Defizite von zum Teil 100 Millionen Euro wiegen schwer, deshalb sind die Beträge auch für öffentliche Träger nicht zu stemmen, obwohl Kommunen Gelder umschichten und andere Vorhaben warten müssen. Dennoch haben laut Analyse von Roland Berger Klinik-Insolvenzen weniger stark zugenommen als erwartet. Die Krankenhaus-Krise hat allerdings immer noch Schließungen zur Folge, aber auch Fusionen, wenn sich Krankenhäuser verschiedener Träger zu einem Krankenhausverbund zusammenschließen; dies ist auch landkreisübergreifend der Fall. Gewinne machen laut Magunia nur noch wenige Kliniken. Mit Hilfe der Erhebung kommt die Unternehmensberatung zu dem Schluss, dass Standort-Reduktionen, eine Änderung des Leistungsportfolios einzelner Krankenhäuser und Investitionen in die ambulante Versorgung die Stellschrauben sein werden, um der Misere zu entkommen. Neue Bauvorhaben, der Ausbau der IT und die Digitalisierung werden laut Studie 130 Milliarden Euro verschlingen, die mit den 50 Milliarden Euro aus dem Krankenhaustransformationsfonds der alten Bundesregierung nicht aufgefangen werden können.  

Quelle: spiegel.de